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Vordiplomarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Psychologie, Note: 1, Universität Bielefeld (Fakultät für Pädagogik), Sprache: Deutsch, Abstract: Magersucht ist ein in unserem Kulturkreis weit verbreitetes Phänomen, das von Wissenschaft und Publizistik inzwischen in einer Fülle von Literatur behandelt wird. Oft jedoch scheint es, als fänden die unterschiedlichen Ansätze aus Medizin, Soziologie, Psychologie und Pädagogik kaum mehr eine gemeinsame Sprache. Dies wird deutlich wenn man sich die unterschiedlichen Zuordnungen des Störungsbildes vor Augen führt. In der…mehr

Produktbeschreibung
Vordiplomarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Psychologie, Note: 1, Universität Bielefeld (Fakultät für Pädagogik), Sprache: Deutsch, Abstract: Magersucht ist ein in unserem Kulturkreis weit verbreitetes Phänomen, das von Wissenschaft und Publizistik inzwischen in einer Fülle von Literatur behandelt wird. Oft jedoch scheint es, als fänden die unterschiedlichen Ansätze aus Medizin, Soziologie, Psychologie und Pädagogik kaum mehr eine gemeinsame Sprache. Dies wird deutlich wenn man sich die unterschiedlichen Zuordnungen des Störungsbildes vor Augen führt. In der Literatur wird Magersucht vornehmlich als eine psychosomatische oder psychische Krankheit dargestellt. Baeck (1994) beschreibt Magersucht als eine „psychosomatische Erkrankung, bei der Körper und Seele aufeinander reagieren und in der Folge zwanghafte mit Körperverlust einhergehende Verhaltensweisen beim Essen bewirken“ (S. 8). Gerlinghoff (1990) ist ebenfalls der Ansicht, Magersucht trete als psychosomatische Erkrankung in Erscheinung, wobei sich die offenbar zugrundeliegenden psychischen Probleme in organischen Symptomen und abweichenden Verhaltensweisen äußern (S. 16). König (1991) dagegen ordnet Magersucht den psychoneurotischen Störungen zu (vgl. Pierro 1995, S. 10). Seltener wird Magersucht als eine Verhaltensstörung definiert. Nach Myschker (1990) beinhalten Verhaltensstörungen auch psychophysische Störungen, zu denen er die Magersucht zählt (S. 352 f.). Auch Vernooij (1987) begreift Magersucht als eine Verhaltensstörung und definiert sie als „eine psychische Störung des Wahrnehmens, Erlebens und Verhaltens, die im Überschneidungsfeld von Sonderpädagogik und Medizin anzusiedeln ist“ (S. 69). Nach dem Klassifikationssystem psychischer Störungen (ICD-10) wird Magersucht unter dem Kapitel „Verhaltensauffälligkeiten in Verbindung mit körperlichen Störungen und Faktoren“ (F5) aufgelistet (vgl. Dilling et al. 2000, S. 38 und 135). Die Literaturrecherchen ergeben keine eindeutige Antwort auf die Frage der Zuordnung der Magersucht. Ist sich die Wissenschaft nicht einig über eine klare Klassifikation ? Oder teilen die Wissenschaftler doch alle die Meinung, dass es sich bei Magersucht vorrangig um eine psychische Störung handelt, deren Symptome z.T. in einem von der Norm abweichenden Verhalten der Betroffenen zu erkennen sind? Oder kann Magersucht selbst als eine Verhaltensstörung definiert werden?