Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Psychologie - Klinische Psychologie, Psychopathologie, Prävention, Note: 1, Universität Wien (Bildungswissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Wie begründet die Psychoanalyse die Entstehung von Essstörungen, insbesondere von Magersucht, in der weiblichen Adoleszenz? Welche Rückschlüsse lassen sich daraus für die Therapie und Beratung ziehen und welche Präventionskonzepte lassen sich für die pädagogische Praxis ableiten? Vorliegende Hausarbeit untersucht die Ätiologie der Magersucht basierend auf psychoanalytischen Erklärungsmodellen und arbeitet deren Relevanz für die pädagogische Arbeit der Prävention von Magersucht heraus. Der Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS) des Robert Koch- Instituts (RKI), der von 2003 bis 2006 erstmals umfassende und bundesweit repräsentative Daten zum Gesundheitszustand von Kindern und Jugendlichen in Deutschland erhoben hat, brachte alarmierende Ergebnisse. Mehr als ein Fünftel der Jugendlichen in Deutschland im Alter von 11 bis 17 Jahren zeigen demnach erste Symptome einer Essstörung und zum überwiegenden Teil sind junge Frauen von dieser Störung betroffen. Vertreter*innen der Psychoanalytischen Pädagogik stellen sich in vielfältiger Weise der Aufgabe, den Erkenntnisschatz der Psychoanalyse auf die Pädagogik zu beziehen. Im Laufe der Zeit hat sich die Psychoanalytische Pädagogik einen großen Wissensvorrat angereichert, dessen Potential in vielfältiger Weise ausgeschöpft wird und in unterschiedlichen Handlungsfeldern der Pädagogik zur Anwendung kommt. Innerhalb der Psychoanalytischen Pädagogik kann Beratung und (Ess-)Suchtprävention mit dem Ziel der Förderung psychischer Gesundheit in Zusammenhang gebracht werden. Auf dieses Ziel verweist Figdor mit den Worten Freuds, der psychische Gesundheit als die „Fähigkeit eines Menschen, arbeiten, lieben und Glück erleben zu können“ (Figdor 2007) beschreibt. Damit rückt im Überschneidungsbereich von Pädagogik und Psychoanalyse ins Zentrum der Aufmerksamkeit: Die Suchtprävention im Rahmen von Essstörungen als Aufgabe der Pädagogik, verbunden mit psychischer Gesundheit als ein Ziel der psychoanalytisch-pädagogisch orientierten Erziehung.