Hand aufs Herz – wenn es darum geht, einen Mafioso in einer Komödie zu besetzen, wem fällt da nicht Robert De Niro ein? Mein erster Gedanke war das auf alle Fälle, als ich den Klappentext las, und offenbar dachten sich das auch die Casting-Agenten in Hollywood, denn verfilmt wurde diese
Mafia-Komödie von Luc Besson mit den hochkarätigen Hauptdarstellern Robert de Niro, Michelle Pfeiffer und Tommy…mehrHand aufs Herz – wenn es darum geht, einen Mafioso in einer Komödie zu besetzen, wem fällt da nicht Robert De Niro ein? Mein erster Gedanke war das auf alle Fälle, als ich den Klappentext las, und offenbar dachten sich das auch die Casting-Agenten in Hollywood, denn verfilmt wurde diese Mafia-Komödie von Luc Besson mit den hochkarätigen Hauptdarstellern Robert de Niro, Michelle Pfeiffer und Tommy Lee Jones.
Familie Blake zieht um, und zwar aus den Vereinigten Staaten nach Europa, genauer nach Frankreich, und noch genauer nach Cholong-sur-Avre in der Normandie. Der Umzug erfolgt nicht ohne Grund, denn Vater Fred alias Giovanni Manzoni, Ex-Mafiaboss, hat während eines Prozesses gegen die „ehrenwerte Familie“ ausgesagt und wird daraufhin samt Maggie, seiner Frau, und den Kindern Belle und Warren in ein Zeugenschutzprogramm aufgenommen und umgesiedelt, damit er aus dem Fokus der Mafiakiller verschwindet.
Aber – andere Länder, andere Sitten, und so verläuft die Eingewöhnungsphase der Blakes nicht ohne Probleme, obwohl ihnen drei Helfer der US-Regierung vor Ort unterstützend zur Seite stehen. Immer wieder geht das italienische Temperament nicht nur mit Fred sondern auch mit seiner Frau Maggie durch, und auch Sohn Warren und Tochter Belle bleiben alles andere als unscheinbar. Und so bleibt es nicht aus, dass ihnen plötzlich doch die Mafia auf den Fersen ist und in der französischen Kleinstadt auftaucht, um eine alte Rechnung zu begleichen.
Tonino Benacquista, Autor und Sohn einer italienischen Einwandererfamilie, hat mit „Malavita“ eine rabenschwarze Mafiastory geschrieben, die von ihren herrlich skurrilen Charakteren sowie den bis an die Schmerzgrenze überzeichneten Situationen des täglichen Lebens der Familie Blake in einem anderen Kulturkreis lebt.
Einerseits ist allen vier Manzonis eine gehörige Portion Arroganz anzumerken, gepaart mit dem Wissen, dass man sich lieber nicht mit ihnen anlegen sollte, andererseits wissen sie, dass Unauffälligkeit angesagt ist, um ihre Tarnung im Zeugenschutzprogramm nicht auffliegen zu lassen. Aus diesem Widerspruch, gepaart mit pointierten, messerscharfen Dialogen, bezieht „Malavita“ seine Komik.
Ein Mafia-Thriller besonderen Art - mit einer klaren Leseempfehlung meinerseits!