Ein roter Sportwagen stoppte neben Alexandra Schönauer. Sie drehte nur kurz den Kopf zu Seite und ging dann unbeirrt weiter. Sie kannte das Auto, kannte den Fahrer, wollte aber nichts mit ihm zu tun haben. Zielstrebig bewegte sie sich mit dem Kinderbuggy dem Eingang des Parks zu. Im Buggy saß ihr jetzt elf Monate alter Sohn Julian. Er war ein drolliger kleiner Kerl mit dicken Pausbäckchen und großen blauen Kulleraugen. Ihn interessierte das schnittige Cabrio viel mehr. »Au-Auto«, machte er seine Mami aufmerksam und deutete mit kurzen Fingerchen auf das imponierende Gefährt. Der Fahrer ließ es verkehrswidrig im Schrittempo rollen und beugte sich aus dem heruntergekurbelten Fenster. Daß andere Verkehrsteilnehmer hinter ihm hupten, schien ihn nicht zu stören. »Hallo Alexandra! Schön, dich zu sehen. Siehst fabelhaft aus.« »Hallo«, erwiderte die junge Frau, und aus ihrer Stimme war die Ablehnung herauszuhören. Unwillkürlich ging sie etwas schneller. »Was ist, möchtest du nicht einsteigen? Wir machen eine kleine Spritztour. Ich halte da vorn auf dem Parkplatz.« Arne Korowski fuhr mit aufheulendem Motor davon, denn hinter ihm stockte der Verkehr. Er war ein selbstbewußter junger Mann, der nicht nur sehr gut aussah, sondern auch seit drei Jahren ein eigenes Unternehmen hatte. Er verkaufte Autos einer italienischen Nobelmarke und verdiente sehr gut damit. Alexandra hatte ihm damals geholfen, das Geschäft aufzubauen. Sie war seine Angestellte, aber sie sah nie zur Uhr.
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