Max von Grünbergs kleine Welt war voll Sonnenschein. Es war gar nicht leicht gewesen, seinen Willen durchzusetzen. Bei einem viel beschäftigten Vater, der Gutsbesitzer war, und einer als Tierärztin ständig überforderten Mutter, hatte es ein vierjähriger Junge nicht eben leicht. Aber er durfte seit zwei Tagen allein zum Kindergarten gehen. Er wurde nicht mehr wie ein Baby, das er mit vier Jahren ja wirklich nicht mehr war, mit dem Auto zum Kindergarten gefahren. Eltern waren eben viel zu ängstlich und seine Eltern ganz besonders. Fand Max! Er pfiff vergnügt, schlenkerte seine Kindergartentasche, in der ein Apfel kullerte und vermutlich das Butterbrot platt drückte. Er würde das sowieso nicht essen, er tauschte sein Frühstück gegen Murmeln ein. Er hüpfte über das alte Kopfsteinpflaster, bemühte sich, nicht auf den Rand zu treten, als ein unterdrücktes Schluchzen an sein Ohr drang. Er stand stocksteif, sah sich um und entdeckte Florian Pulver, der unter dem alten Kastanienbaum saß, ihn überhaupt nicht beachtete und bitterlich schluchzte. Mit wenigen Sätzen war Max bei ihm. Ein wenig verlegen sah er auf den verheulten Florian. Florian paßte es bestimmt nicht, daß jemand ihn weinen sah.
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