»Du hast ja ganz klebrige Finger, Julchen«, stellte Verena fest, als sie die Hand ihrer Tochter ergriff, bevor sie das Kreiskrankenhaus betraten. »Hab' ich«, stimmte die Sechsjährige zu, »vom Osterei. Das war ganz unten in meinem Schulranzen und kaputt. Drinnen war was schönes Rosarotes.« »Soso. Ein altes Osterei mit Himbeerfüllung.« Verena Schwab lächelte. »Du kannst dir ja gleich bei Opa die Hände waschen.« Verena hatte es eilig. In anderthalb Stunden sollte sie im Schloß bei der Fürstin erscheinen. Und noch wußte sie nicht, wo sie Julchen in der Zeit lassen sollte. Im Krankenzimmer beim Opa konnte sie nicht bleiben, zuviel durfte sie dem Rekonvaleszenten nicht zumuten. »Ist Opa noch sehr krank?« fragte Julchen und versuchte, mit ihrer Mutter Schritt zu halten. »Dann fürchte ich mich.«
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