Als der Wecker klingelte, schlief Lisa Winkler tief und fest und träumte süß. Aber das unbarmherzige Piepsen machte diesem angenehmen Zustand nachhaltig ein Ende. Lisa stellte den Quälgeist mit einer automatischen Bewegung ab, drehte sich auf den Rükken und gab sich Mühe, wenigstens einigermaßen wach zu werden. Ihr Freund Christian hatte sich von dem Weckalarm nicht stören lassen, er schlummerte noch friedlich. Sie hatten am Vorabend die Geburtstagsparty eines Freundes besucht und waren eigentlich viel zu spät ins Bett gekommen. Christian Bergmann war Journalist, arbeitete für eine überregionale Tageszeitung und hatte einen großen Bekanntenkreis. Da gab es fast an jedem Wochenende etwas zu feiern. Und wenn Lisa ihn nicht noch mal daran erinnert hätte, daß es auch noch so etwas wie traute Zweisamkeit gab, wäre er wohl ständig nur herumgeflattert. Jetzt schüttelte sie ihn leicht an der Schulter und murmelte: »Chris, aufstehen.« Er gab nur einen unverständlichen Brummlaut von sich und drehte sich auf die andere Seite. Lisa erhob sich mit einem Seufzer, schwang die langen, schlanken Beine aus dem Bett und ging ins Bad, wo sie unter der Dusche langsam wieder frisch wurde. Draußen schien bereits eine wärmende Sonne vom launischen Aprilhimmel und ließ die Regentropfen, die eben gefallen waren, wie Diamanten funkeln. Lisa kehrte im Morgenmantel ins Schlafzimmer zurück und stellte fest, daß ihr Liebster noch immer im Reich der Träume weilte. Mitleidlos öffnete sie die Gardinen, ließ das helle Morgenlicht herein und verkündete: »Wenn du nicht gleich aufstehst, mußt du allein frühstücken.« Sie wußte genau, wie sehr er das haßte, ihre Drohung zeigte rasch die erwünschte Wirkung. Christian streckte sich, gähnte herzhaft und murmelte: »Ich bin schon fast auf.«
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