Der Vormittag war vorüber, und das letzte Kinderlachen verklang in der Ferne. Bettina Reichert blieb allein zurück inmitten verlassener Tischchen und Stühlchen. So ähnlich muß es bei den sieben Zwergen aussehen, dachte sie lächelnd, und um ihre schön geschwungenen Lippen spielte ein wehmütiger Zug. Nur das wieder einmal nicht aufgeräumte Spielzeug deutete darauf hin, daß hier bis vor kurzem noch ein ausgelassenes Treiben geherrscht hatte. Um so stiller wirkte der große Raum jetzt. Seufzend erhob sich Bettina von ihrem Stuhl hinter dem Holztisch, der eine vergrößerte Ausgabe der kleinen Tische war, und begann, alles wieder an seinen Platz zu stellen. Die Mütter sollten ein aufgeräumtes Spielzimmer vorfinden, wenn sie ihre Kinder nach dem Mittagessen zurückbrachten. Bettina stapelte ein paar Bilderbücher aufeinander, hob den verunglückten Holzzug vom Boden auf und betrachtete ihn versonnen. Das wäre jetzt ein schönes Spielzeug für... Ach, sie wußte ja nicht einmal seinen Namen! Tränen tropften auf die Maserung, und Bettina wischte sie schnell weg. Wie angenehm und glatt sich das Holz anfühlte. Wie er wohl heißen mochte? Oft schon hatte sich Bettina diese Frage gestellt, und wieder versuchte sie vegebens, ihre Gedanken daran zu stoppen. Tränen rannen über ihre Wangen und glänzten im Sonnenlicht, das durch die große Fensterfront einfiel.
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