Die Autorin beschreibt die zartbittere Liebesgeschichte von Vera und Fabian - zwei starke Charaktere - geprägt von den Versehrungen der Kindheit, beeinträchtigt durch ihre schweren Erkrankungen. Während die im Buch enthaltene Erzählung "Vater, Sohn und das Fräulein" fiktive Elemente aufweist, beruht der gesamte übrige Text auf erinnertem Leben. Veras und Fabians Geschichte ist lesenswert, tragisch-schön und erschütternd. Von den Erschwernissen ihrer Leiden abgesehen ist ihr Ringen um Nähe und Zusammensein beispielhaft für Viele, die während des Krieges oder in den Jahren danach Kinder waren. Erziehung, Familie und gesellschaftliche Normen waren geprägt von unhinterfragter Strenge, Gehorsam sowie Wertespuren des Nationalsozialismus. Erfahrene Gewalt und Ablehnung, Lieblosigkeit und mangelnde Wertschätzung wiederholen sich ungewollt Jahre später in Beziehungen, ebenso das Bemühen, stets erneut zueinander zu finden.
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