Die absichtliche Einfuhr und das unbeabsichtigte Einschleppen gebietsfremder Arten stellen weltweit eine wichtige Gefährdungsursache für die biologische Vielfalt dar. Dadurch entsteht Handlungsbedarf auf unterschiedlichsten Ebenen und insbesondere auch im Naturschutz. Häufig führen jedoch unkoordinierte Maßnahmen sogar zu einer Förderung der Ausbreitung gebietsfremder Arten. Es sind differenzierte Handlungskonzepte erforderlich, die die Auswirkung der Arten sowie deren Ausbringung und Ausbreitung berücksichtigen. Im Rahmen eines vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) beauftragten F+E-Vorhabens wurden für insgesamt 168 naturschutzfachlich problematische gebietsfremde Arten alle vorliegenden Erkenntnisse über durchgeführte Maßnahmen zur Vorsorge, Beseitigung, Kontrolle und Nutzung/Entsorgung zusammengetragen und hinsichtlich Erfolg und Nutzen bewertet. Darauf aufbauend wurden zusätzlich Empfehlungen für das allgemeine Managementkonzept der konkreten Art in Bezug auf deren Verbreitungssituation in Deutschland erarbeitet. Mit den Tieren liegt der zweite Band des Management-Handbuches vor, in dem insgesamt 42 Wirbeltier- und 38 Wirbellosearten behandelt werden. Das Handbuch soll für Entscheidungsträger eine verlässliche Basis für die Entscheidungsfindung zur Anwendung von Maßnahmen bei den behandelten Arten liefern, die sich insbesondere auch aus den Vorgaben des Bundesnaturschutzgesetzes und der EU-Verordnung Nr. 1143/2014 zum Umgang mit gebietsfremden Arten im Naturschutz ergeben.