Change-Management gilt als zentrale Managementtechnik zur Steuerung des sozialen Gefüges in Organisationen. Michael Maile untersucht in seiner Studie die kulturelle Seite innerbetrieblicher Veränderungen und analysiert Change-Management als eine spezifische Arbeitskultur. Im Zentrum seiner empirischen Forschung steht die Art und Weise, wie Führungskräfte mit organisationalem Wandel umgehen und wie sie ihn gestalten. Auf Basis narrativer Interviews mit Führungskräften unterschiedlicher Organisationen gibt er tiefe Einblicke in den betrieblichen Alltag. In detaillierten Einzelfallanalysen werden deren vielfältige Motive, Deutungen und Praktiken sowie organisationsspezifische Kontexte freigelegt. Die Untersuchung zeigt, wie Führungskräfte versuchen, sich selbst und die Beschäftigten zu steuern und so den Change zu managen: Krisenbilder werden gezeichnet, Emotionen wie Angst und Neugier instrumentalisiert, Macht- und Statusansprüche verhandelt, Selbstverantwortung wie auch Loyalität eingefordert und Beteiligung erprobt. creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0
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»Es ergeben sich tiefe Einblicke in die betriebliche Führungsarbeit, die bei fremdbestimmten Veränderungsvorgaben oft durch Krisenbilder, eigene Belastungen, Machtansprüche, nach außen hin dargestellte Vorbildwirkung der eigenen Führungskompetenz, sowie Instrumentalisierung von Emotionen gekennzeichnet ist. Die Untersuchung richtet sich an Führungskräfte und Berater_innen, die an anwendungsbezogenen Forschungsergebnissen der OE interessiert sind.« OrganisationsEntwicklung, Nr. 3 2022