Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,0, Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin, Veranstaltung: Wissenschaftstheoretische Grundlagen der Praxisforschung, Sprache: Deutsch, Abstract: Paul Feyerabend gilt als "enfant terrible"l der Wissenschaftstheorie. Selten, vielleicht viel zu selten, hat jemand im Karussell der Wissenschaft so heftig gegen den Strich gebürstet. Feyerabend selbst war sich gegenüber bescheiden, verstand das große Aufheben um seine Person nicht und hatte die Publikation seines idiotischen Hauptwerkes gar bereut, weil er sich grundlegend missverstanden fühlte 2 Dabei gab er der Wissenschaft doch nur einen Schlag auf das Hinterköpfchen, um ihr beschränktes Denkvermögen zu erhöhen. Doch Feyerabend konnte nicht anders. Er liebte die Provokation3 Als begeisterter Theatergänger kommt das sicherlich nicht von ungefähr. Und nicht zuletzt ist es sein Großmaul, auf das er seine Reputation zu erheblichem Anteil zurückführt.4 Wohl wissend, dass ich hier an mancher Stelle dick auftrage, halte mich selbst nicht für ein Großmaul. Dennoch sehe ich meinen Beitrag als nützlichen Anstoß reflektierter Wissenschaft, wenngleich ich dafür keine allgemeingültige, standardisierte Form wähle. Mein Ansatz ist nicht strikt linear, sondern assoziativ. Ich versuche einen roten Faden zu weben und knüpfe diverse Querverbindungen (an denen durchaus auch Spinnweben hängen). Einerseits schlüpfe ich in die Rolle des terriblen Feyerabend und äußere eine "antizipierende Kritik"', andererseits widerspreche ich semem Hang zum Pragmatismus, dem ein Autor lieber war, "der sich auf die Handlung konzentriert ( ... ) als einer, bei dem die Dichtung oder Innerlichkeit oder Gesellschaftskritik im Vordergrund stehen. "6 [...] I Czepe12008, http://science.orf.atlscience/newsI145066 2 Vgl. Feyerabend 1997, S. 157 u. 200; im Original "fucking book" 3 Vgl. ebd., S. 97 4 Vgl. ebd., S. 156 f. 5 Feyerabend 1981, S. 47 6 Feyerabend 1997, S. 43; obschon er sich in puncto "Innerlichkeit" u. "Gesellschaftskritik" selbst mit seinem späten Schriften widerspricht, doch dieser Umstand darf als ein leises Signum Paul Feyerabends betrachtet werden