Magisterarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Französische Philologie - Literatur, Note: 1,0, Universität Hamburg (Institut für Romanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Betrachtet man die aktuelle Pagnol-Rezeption näher, so fällt zunächst einmal die Spaltung der Kritiker in zwei Lager auf. Die Arbeit verfolgt zunächst das Ziel, die Hintergründe der aktuellen Pagnol-Rezeption transparent zu machen. Dienlich hierfür ist die Feldtheorie des Soziologen Pierre Bourdieu, das heißt speziell die Theorie des literarischen Feldes, welche er in seinem Werk „Les règles de l'art“ darlegt. Anhand ihrer können die maßgeblichen Faktoren, die daran beteiligt waren, Pagnol den aktuellen Platz in der Literaturgeschichte zuzuweisen, aufgedeckt werden. Hierzu wird im Einzelnen die Kritik an Pagnol, die sich letztendlich auch in bestimmten Klassifizierungen niedergeschlagen hat, aus dem Blickwinkel der bourdieuschen Theorie des literarischen Feldes betrachtet. Hier ist vor allem Marcel Pagnols Implikation in die Konkurrenzkämpfe zwischen Theater und Kino und zwischen Tonfilm und Stummfilm von Bedeutung. Darüber hinaus wird auch die Kritik an werkimmanenten Aspekten — die zu Klassifizierungen wie auteur léger und auteur facile geführt haben — analysiert mit der Intention, die häufig übersehene tiefere Bedeutung dieser Aspekte aufzuzeigen. Abschließend sollen dann exemplarisch anhand der Analyse der Werke „Topaze“ (1928), „La femme du boulanger“ (1938) und des zweibändigen Werkes „L‘Eau des collines“ (1963), das „Jean de Florette“ und „Manon des sources“ umfasst, die tieferen Sinnschichten sowie die Aussageintention des Autors aufgezeigt werden.