Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,5, Universität Mannheim (Historisches Institut), Veranstaltung: Proseminar: Marco Polo und seine Zeit, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Frage „Did Marco Polo Go to China?“ stellte Frances Wood, Sinologin und Leiterin der China-Abteilung der British Library, 1995 nicht nur in den Raum hinein, sie beantwortet diese auch mit einem deutlich negativen Bescheid. Sollte an diesem auf den ersten Blick schier unglaublich wirkenden Gedanken etwas Wahres dran sein? Marco Polo, einer der bekanntesten europäischen Entdecker noch weit vor Christoph Kolumbus, ein zum Helden stilisierter Hochstapler? Die Sinologin Wood hinterfragt aus vielerlei Blickwinkeln die Reise des Venezianers und kommt für sich zu dem Ergebnis, dass Marco Polo es wohl nie über das Schwarze Meer hinaus geschafft hat. Was insbesondere durch den Titel der deutschen Ausgabe „Marco Polo kam nicht bis China“ nicht mehr nur als Fragestellung, sondern gleich als Aussage formuliert wird. Igor de Rachewiltz, ein ausgewiesener Experte der Mongolistik und derzeit an der Australian National University in Canberra tätig, kommt dagegen in einer Rezension o.g. Werkes zu dem Schluss: „Marco Polo was in China“ . Obgleich er auch konstatiert, dass es durchaus offene und weiterhin ungeklärte Fragenkomplexe in der Marco-Polo-Forschung gibt, scheinen sich beide Autorenpositionen doch recht unversöhnlich gegenüberzustehen. Im Rahmen dieser Seminararbeit möchte ich daher die Standpunkte, insbesondere der beiden angeführten Autoren, erläutern und die strittigsten Argumente im Ringen um das Für und Wider der Frage, ob Marco Polo wirklich in China gewesen sei, vorstellen.