Als ich dieses Buch entdeckte, wollte ich es sofort lesen. Wer kennt nicht die wunderschönen Plüschtiere aus dem Hause Steiff? Die Geschichte der Firmengründerin ist bereits mehrfach erzählt worden, unter anderem in einem berührenden Film mit Heike Makatsch als Margarete. Ich war neugierig, wie
Kristina Lüding das Leben der Frau Steiff erzählt.
Margarete muss bereits als Kind im Rollstuhl sitzen,…mehrAls ich dieses Buch entdeckte, wollte ich es sofort lesen. Wer kennt nicht die wunderschönen Plüschtiere aus dem Hause Steiff? Die Geschichte der Firmengründerin ist bereits mehrfach erzählt worden, unter anderem in einem berührenden Film mit Heike Makatsch als Margarete. Ich war neugierig, wie Kristina Lüding das Leben der Frau Steiff erzählt.
Margarete muss bereits als Kind im Rollstuhl sitzen, nachdem sie an Kinderlähmung erkrankte. Sie wächst mit zwei Schwestern und einem Bruder in einem strengen Elternhaus auf. Ihr Bruder ist ihr Verbündeter, die beiden erleben als Kinder viele Abenteuer. Im Alter von 27 Jahren gründet sie mit ihren Schwestern eine kleine Näherei und bessert die Kleidung aus der Nachbarschaft aus. Als ihre Schwestern heiraten, schafft sie es, entgegen allen Unkenrufen, allein weiterzumachen. Sie ist die erste im Dorf, die eine Nähmaschine besitzt. Schon bald stellt sie Personal ein. Als sie ein Nadelkissen in Form eines kleinen Elefanten anbietet, das von den Kindern zum Spielen genutzt wird, beginnt der Siegeszug der Firma Steiff.
Der Roman hat nur 288 Seiten, was mich schon etwas stutzig machte. Hat die Gründerin des Unternehmens so wenig erlebt? Gibt es über sie so wenig zu erzählen? Was mich dann aber vollends erstaunt hat, war eine eingebaute Liebesgeschichte, die meines Wissens nicht belegt ist. Margarete Steiff war Zeit ihres Lebens unverheiratet und kinderlos. Ob sie jemals verliebt war, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich fand diesen Teil des Romans jedenfalls überflüssig.
Die Sprache ist sehr einfach gehalten, wodurch sich der Roman leicht lesen lässt. Margarete erlebt Höhen und Tiefen. Dass sie „nur so vor Lebensfreude sprüht“, wie es der Klappentext beschreibt, kann ich nicht behaupten. Sie stößt immer wieder an ihre körperlichen Grenzen, wird durch diverse Schicksalsschläge erschüttert, verliert dabei aber nie ihren Lebensmut. Genau das macht das Buch authentisch, was mir gut gefallen hat.
Trotzdem hätte ich gerne mehr erfahren, z. B. über ihr soziales Engagement gegenüber ihren Angestellten, was im Roman nur in einem Nebensatz erwähnt wurde. Margarete Steiff konnte eine strenge Chefin sein, war andererseits aber immer gerecht und für ihre Mitarbeiter da.
Fazit:
Für ein oberflächliches Kennenlernen Margarete Steiffs ist dieser Roman gut geeignet. Ich hatte mir allerdings mehr Tiefe erhofft.