Masterarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Theologie - Vergleichende Religionswissenschaft, Note: 1,3, Ruhr-Universität Bochum (Katholisch-Theologische Fakultät), Sprache: Deutsch, Abstract: Wer ist Maria? Sowohl in der Bibel wie auch im Qur'an tritt sie als Mutter Jesu auf - doch wer genau ist sie? Ist sie in beiden Büchern gleich? Wie könnte sie nicht die Gleiche sein? Dass der Islam anders als das Christentum zu Jesus steht ist unumstritten - doch wie steht es um die Mutter? Eine Analyse der Darstellungen Mariens soll darüber Aufschluss geben. Dazu wird zunächst das Lukasevangelium auf Darstellungsaspekte untersucht. Im Erzählkorpus fällt der pointierte Bezug auf die Gestalt Mariens auf, weshalb Lukas Intention klar benannt werden kann: Er möchte Maria in all ihrem Glanz - mit all ihren Facetten und in bunten Farben zeichnen. Im nächsten Schritt wird dann die Darstellung der Maria im Qur'an analysiert. Maria ist die einzig benannte Frau im wichtigsten Buch der Muslime, alleine dadurch erhält sie eine besondere Hinwendung. Warum ist Maria so wertvoll für den Islam? Welche Charakterzüge zeichnen sie aus und sind diese vielleicht sogar vorbildlicher Natur? Diese Arbeit beschäftigt sich mit einer komparativen Methode, weshalb die beiden Darstellungen einander gegenübergestellt und dabei jeweils respektvoll kritisiert werden. Somit lässt sich bestimmen, dass alle getätigte Aussagen und kritische Befragungen stets als positive Provokation zu verstehen sind: Sie laden ein Gegenüber zur kritischen Diskussion auf dem Forum der Vernunft ein. Bei dieser Gegenüberstellung werden schnell Gemeinsamkeiten festgestellt - aber ebenso schnell enorme Differenzen, die einer genaueren Betrachtung bedürfen: Warum wird die Dynamik Mariens so inkohärent gezeichnet? Speziell wird der Unterschied in der Freiheit Mariens auffallen, dieser wirkt sich fundamental auf die gesamte Handlungsweise der Protagonistin aus, weshalb gerade diesem Aspekt im weiteren Verlauf eine besondere Aufmerksamkeit zukommen wird. Für eine Untersuchung wird die soteriologische Theologie als Maß genutzt. Doch um überhaupt von Soteriologie sprechen zu können, muss der Begriff geklärt werden - und viel mehr noch: Die Entwicklung bis hin zur Moderne muss aufgezeigt werden. Denn ist nicht gerade dieser Begriff ein unüberbrückbarer Graben zwischen dem Christentum und dem Islam? All diesen Fragen muss nachgegangen werden, um dann im nächsten Schritt eine gemeinsame Basis für das komparative Gespräch formulieren zu können. Wie sich herausstellen wird, ist gerade der Freiheitsaspekt diese Basis und somit - in Rückkopplung an die Marienbilder - Schlüssel zur Aufklärung.
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