Drei faszinierende Frauen, zwei haben ihr Leben der Wissenschaft geopfert, die dritte hat das 20. Jahrhundert in den fast 103 Jahren ihres Lebens (1904-2007) als Schriftstellerin und Reporterin mitgeprägt.
Etwa bis zur Hälfte des Buches geht es hauptsächlich um Marie Curie. Als junge Frau hat sie
das von Russland besetzte Polen verlassen, um in Paris zu studieren. Die Forschung an der…mehrDrei faszinierende Frauen, zwei haben ihr Leben der Wissenschaft geopfert, die dritte hat das 20. Jahrhundert in den fast 103 Jahren ihres Lebens (1904-2007) als Schriftstellerin und Reporterin mitgeprägt.
Etwa bis zur Hälfte des Buches geht es hauptsächlich um Marie Curie. Als junge Frau hat sie das von Russland besetzte Polen verlassen, um in Paris zu studieren. Die Forschung an der Radioaktivität und dem Radium betrieb sie gemeinsam mit ihrem Mann Pierre. Sie war zweifache Nobelpreisträgerin und erforschte ihr Leben lang neue Methoden der Krebsbehandlung.
Marie Curie ist in ihrem Leben viel gereist, insbesondere in Amerika wurde sie hoch verehrt und bejubelt. Sie ist als junge Frau hingereist gereist, um 1 Gramm des wertvollen Radiums abzuholen, gesponsert von Millionen von Frauen, die ihre Forschung mit Begeisterung unterstützten.
Marie und ihre Töchter sind Zeitzeugen des gesamten 20. Jahrhunderts. Sie waren mit vielen Wissenschaftlern, Politikern und Frauenrechtlerinnen befreundet, so wird Albert Einstein mehrfach erwähnt, der mit allen drei Frauen befreundet war, ebenso wie Thomas Alva Edison, der Pionier der Elektrizität, den Marie in Amerika kennengelernt hatte.
Maries Herz hing ihr Leben sowohl an ihrem Geburtsland Polen als auch an ihrer Wahlheimat Frankreich. In Warschau besuchte sie häufig ihre Schwester Bronia, die Leiterin des von Marie gegründeten Radium-Instituts.
Während des ersten Weltkrieges waren Marie und ihre älteste Tochter Irène mit mobilen Röntgengeräten auf den Schlachtfeldern unterwegs. Irène hat bereits mit 17 Jahren mit der Erforschung der Radioaktivität an der Seite ihrer Eltern begonnen. Später setzte sie sich für Frauenrechte ein und wurde als eine der ersten Frauen in die französische Regierung einberufen.
Eve war die schillerndste Persönlichkeit in der Familie Curie, die einzige Nicht-Wissenschaftlerin. 1904 in Paris geboren war sie den schönen Künsten sehr zugetan und strebte eine Karriere als Pianistin an, wofür ihr Talent aber nicht ganz ausreichte. Nach dem Tod Maries hat Eve auf Anregung eines renommierten amerikanischen Verlages die erste Biographie über ihre Mutter geschrieben. Diese stand monatelang weltweit in den Bestsellerlisten, wurde in Hollywood verfilmt und für mehrere Oscars nominiert.
Während des zweiten Weltkrieges arbeitete Evè in Afrika, Asien und Amerika als Kriegsberichterstatterin. Sie war mit der First Lady Eleanor Roosevelt befreundet und wurde 1940 von den Medien als eine der fünf berühmtesten Frauen der Welt bezeichnet. Später engagierte sie sich gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem amerikanischen Diplomaten Henry Labouisse, für UNICEF, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, und nahm mit ihm 1965 den Friedensnobelpreis für UNICEF entgegen.
Die Romanbiographie würde ich als reine Biographie bezeichnen, da sich das Buch nicht wie ein Roman, sondern wie ein Sachbuch liest. Jede der 318 Seiten ist vollgepackt mit Informationen, die Autorin hat minutiös über das Leben der drei Curie-Frauen recherchiert. Streckenweise wurde es zu einer Aneinanderreihung von Fakten, Auszeichnungen, Preisen und Begegnungen mit berühmten Wissenschaftlern und anderen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Was den Informationswert anbetrifft, ist die Biographie erstklassig, aber aufgrund des nüchternen, emotionslosen Schreibstils habe ich mich mit dem Lesen etwas schwergetan. Nichtsdestotrotz kann ich es allen empfehlen, die sich für das Leben und das Werk der Familie Curie interessieren.