Dass Marken Persönlichkeit haben, ist eine in den meisten Untersuchungen zu dem Thema angenommen Voraussetzung. Weniger oft behandelt ist die Frage danach, warum wir Marken emotional besetze Attribute zuschreiben können, die sonst nur beseelten Lebewesen vorbehalten sind. Der hier vorgestellte Ansatz orientiert sich zuvorderst an Ernst Cassirer und argumentiert, dass Marken unser mythisches Bewusstsein aktivieren. Diese Form des Bewusstseins spricht auf konkrete Symbole und Erzählungen in der Weise an, dass eine jenseits des Zwischenmenschlichen liegende emotionale Bindung an die Welt entsteht. Die aus diesem Zusammenhang hervorgehenden Markenpersönlichkeiten machen nicht nur Produkte für potenzielle Konsumenten attraktiver. In Sinne des von Arnold Gehlen geprägten Begriffs der Entlastung kommt ihnen auch eine allgemeinere Funktion zu, uns von eben jener zweckrational organisierten Welt zu entlasten, die sie selbst erst hervorgebracht hat. Die in diesem Band an Fallbeispielen besprochenen Marken stehen exemplarisch für diese Form der Entlastung. Dabei geht es nicht immer darum, die mythische Dimension der Marke in bestimmten Erzählungen aufzuzeigen. Vielmehr zeigt sich das mythische Element noch darin, dass sie sich unser Umgang mit Marken als anschlussfähig an Denkmuster erweist, die wir zur Auslegung unserer Welt benutzen und benötigen.
Über den Autor:
Nach der Ausbildung zum Kommunikationsdesigner studierte Stefan Waller Philosophie, Kunstgeschichte und Religionswissenschaften an der Universität Hamburg. Am Philosophischen Seminar war er von 2007-2013 wissenschaftlicher Mitarbeiter. Nach verschiedenen Lehraufträgen in Hamburg und einem Aufenthalt an der Tongji Universität in Shanghai wurde er 2018 zum Professor für interkulturelle Marken- und Innovationskultur an die Brand University of Applied Sciences in Hamburg berufen. Seit 2022 lebt und arbeitet er als Professor an der Zhejiang Wanli University in Ningbo, China, und bekleidet dort die Position des Vizedekans des Joint Institute of Zhejiang Wanli University and Brand University of Applied Sciences.
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Nach der Ausbildung zum Kommunikationsdesigner studierte Stefan Waller Philosophie, Kunstgeschichte und Religionswissenschaften an der Universität Hamburg. Am Philosophischen Seminar war er von 2007-2013 wissenschaftlicher Mitarbeiter. Nach verschiedenen Lehraufträgen in Hamburg und einem Aufenthalt an der Tongji Universität in Shanghai wurde er 2018 zum Professor für interkulturelle Marken- und Innovationskultur an die Brand University of Applied Sciences in Hamburg berufen. Seit 2022 lebt und arbeitet er als Professor an der Zhejiang Wanli University in Ningbo, China, und bekleidet dort die Position des Vizedekans des Joint Institute of Zhejiang Wanli University and Brand University of Applied Sciences.
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