In der letzten Dekade hat die deutsche Bauwirtschaft große Veränderungen erlebt, die von einer Halbierung des Marktvolumens und unzureichenden Erträgen der Bauunternehmen begleitet waren. Hinzu kam ein weiterer kritischer Faktor, nämlich eine ungewöhnlich große Unzufriedenheit der Kunden mit den erhaltenen Bauleistungen. Die Frage ist, ob und inwieweit gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse und praktische Erfahrungen der fortschrittlichen Betriebswirtschaftslehre auf die Baubetriebslehre üb- tragbar sind. Hierbei geht es darum, ob die Fragen nach den Ursachen dieser problematischen Entwicklung fundiert beantwortet werden können und vor allem, ob sich wissenschaftlich fundierte Handlungs- und Gestaltungsempfehlungen ableiten lassen. Genau diese Analyse ist der Ansatz und Anspruch der vorliegenden Dissertation. Der Autor vereint in seiner Person theorie- und insbesondere auch praxisbezogen Wissen und Fäh- keiten der Betriebswirtschaftslehre und der Baubetriebslehre, was für die Behandlung eines derartigen Schnittstellenthemas eine gute Voraussetzung ist, um zu einer umfassenden Sicht und Würdigung zu gelangen. Der Autor basiert dieses Management- und Marketingthema auf einer breiten Perspektive, um so die Probleme bei der Wertentstehung in deutschen Bauunternehmen wissenschaftlich zu untersuchen. Wesentliche Anregungen haben ihm dabei die Ansätze der Neuen Institutionen- Ökonomik und ihre Übertragung auf Baubetriebsprozesse geliefert. Der Fokus liegt auf den Erkenntnissen des fortschrittlichen Investitionsgütermarketings. Aus ihnen hat er schrittweise ein Vorgehens- und Führungsmodell entwickelt, das sich an einem wertorientierten Management und damit an Wertsteigerungen ausrichtet. In einem Benchmarking, das umfangreiche Entwicklungen in anderenIndustrien und in verschiedenen Volkswirtschaften berücksichtigt, untersucht er die Möglichkeiten der Übertragbarkeit auf die deutsche Bauwi- schaft. Die vorgestellte Konzeption ist dadurch umfassend und anspruchsvoll.