Magisterarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Ausbildung, Organisation, Note: 2,6, FernUniversität Hagen, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Mittelpunkt dieses Buches steht die Beurteilung des Arbeitsmarktes, seiner Chancen, Möglichkeiten und Konsequenzen für die Lebensplanung von Jugendlichen heute. Diese Auseinandersetzung ist von zwei Komponenten geprägt: Einmal geht es natürlich um die Realisierbarkeit des gewünschten Berufes für den Einzelnen, zweitens aber auch um die Identitätsfindung, die im Zusammenhang mit diesem Entscheidungsprozess erforderlich wird. Die Interdependenz von Berufswahl und Identitätsfindung lässt sich nicht auflösen, wird aber wenig beachtet. Es ist augenfällig, dass es in der vielfältigen Literatur zu den Entwicklungen in der Arbeitswelt kaum Untersuchungen gibt, die andere als die ökonomischen, arbeitsmarktpolitischen und sozialen Konsequenzen für den Einzelnen ins Zentrum der Aufmerksamkeit stellen. Dabei ist die Beantwortung der Frage, wie die veränderten Bedingungen und Aussichten des Arbeitsmarktes die Einstellung der Erwerbstätigen beeinflussen, welche Reaktionen sie provozieren und – besonders - welche mentalen Anpassungen erforderlich sind, um den aktuellen Herausforderungen zu begegnen, aus soziokultureller Sicht sicherlich ebenso interessant. Daher werden sich die vorliegende Ausführungen vorrangig mit ebendiesen Fragen auseinandersetzen. Zum Verständnis der Arbeitsmarktlage wird sich Teil I mit den theoretischen Grundannahmen, Thesen und Erkenntnissen zum Wandel der Arbeit beschäftigen, um die Basis für eine Auseinandersetzung mit diesen zu schaffen. Aufgrund des zusammengestellten Kriterienkatalogs kann dann in Teil II eine Begründung erfolgen, warum die Vorstellungen der Jugendlichen als Vision oder eher als Illusion zu qualifizieren sind. Im Ergebnis soll also nicht lediglich ein Zustandsbericht des Arbeitsmarktes abgeben, sondern die Situation in einem größeren Rahmen gesehen werden. Dabei wird versucht, a)unseren heutigen Arbeitsbegriff unter Zuhilfenahme seiner historischen Herleitung neu zur Diskussion zu stellen, b)ihn mit den aktuellen Vorstellungen von Jugendlichen abzugleichen, und c)daraus Rückschlüsse für das Bildungs- und Gemeinwesen zu ziehen. Als theorieleitende These dient eine Aussage Jeremy Rifkins: „Seit dem Beginn der Moderne bemisst sich der Wert eines Menschen am Marktwert seiner Arbeitskraft. Jetzt, da diese Ware in einer automatisierten Welt zunehmend überflüssig wird, müssen wir den Menschen in seinem Verhältnis zur Gesellschaft neu definieren.“ (Rifkin 1997)