Die Arbeit befasst sich mit aktuellen Ansätzen, den heutigen Sozialstaat kritisch zu hinterfragen und dabei Vorschläge zu einer marktwirtschaftlich orientierten Umgestaltung desselben zu machen. Dabei wird von der Frage ausgegangen, welche der Rolle jene Sozialstaatskritiker in ihren Reformkonzepten dem Staat zuschreiben. Zunächst werden die grundlegenden Bedrohungen, denen der heutige Sozialstaat in Deutschland ausgesetzt ist, nämlich die Auswirkungen des globalen Standortwettbewerbs, die demographische Entwicklung sowie die Folgen der Vereinigung erläutert, um anschließend die Grundgedanken der marktwirtschaftlich orientierten Sozialstaatskritik darzustellen. Danach werden entsprechende Reformvorschläge für einen exemplarischen Bereich des Sozialstaats, nämlich das öffentliche Gesundheitswesen, untersucht. Dabei wird festgestellt, dass der Staat bei den hier vorgestellten Entwürfen eines stark wettbewerbsbetonten Gesundheitssystems auf viele bisherige Lenkungskompetenzen im Hinblick auf den Sozialstaat verzichten und sich letztlich darauf beschränken müsste, Richtlinien für soziale Mindeststandards aufzustellen und zu überwachen, ohne dabei den freien Wettbewerb grundlegend einschränken zu können. Die Ansätze erscheinen dabei zwar als stringent, geben jedoch in ihrer Radikalität zu Befürchtungen hinsichtlich einer möglichen Entwicklung zu "amerikanischen Verhältnissen" Anlass und wecken zudem Zweifel an ihrer politischen Durchsetzbarkeit.
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