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Lussus brillante Darstellung des frühen italienischen Faschismus ist ein hochaktuelles Lehrstück für jede Demokratie. Mussolinis Marsch auf Rom verlief als Farce und sollte dennoch eine verhängnisvolle Auswirkung auf die italienische und europäische Geschichte haben. Emilio Lussu, der seinen literarischen Bericht bereits zehn Jahre danach, 1932, im Pariser Exil schrieb, erlebte diese Schmierenkomödie der Macht als Oppositionspolitiker auf Sardinien. Er zeigt, wie eine improvisierte Aktion durch das Versagen der demokratischen Institutionen, durch Opportunismus und das Stillhalten des Königs…mehr

Produktbeschreibung
Lussus brillante Darstellung des frühen italienischen Faschismus ist ein hochaktuelles Lehrstück für jede Demokratie. Mussolinis Marsch auf Rom verlief als Farce und sollte dennoch eine verhängnisvolle Auswirkung auf die italienische und europäische Geschichte haben. Emilio Lussu, der seinen literarischen Bericht bereits zehn Jahre danach, 1932, im Pariser Exil schrieb, erlebte diese Schmierenkomödie der Macht als Oppositionspolitiker auf Sardinien. Er zeigt, wie eine improvisierte Aktion durch das Versagen der demokratischen Institutionen, durch Opportunismus und das Stillhalten des Königs Vittorio Emanuele III. schließlich Mussolinis Griff nach der absoluten Macht begünstigte. Die Tragikomödie mutierte endgültig zur Katastrophe. Lussus satirischer Witz und seine Kompetenz als Augenzeuge machen sein Buch in höchstem Maß authentisch und – bei aller Ernsthaftigkeit des Themas – zu einer äußerst unterhaltsamen Lektüre. Eine eindringliche Warnung vor Terror, Dummheit und Despotie. • Mit einem Nachwort von Claus Gatterer • Mit zahlreichen Abbildungen
Autorenporträt
Emilio Lussu, geboren 1890 auf Sardinien, 1915–18 hochdekorierter Offizier, 1919 Mitbegründer der Sardischen Aktionspartei, 1921–25 Parlamentsabgeordneter. 1927 Verbannung nach Lipari, 1929 spektakuläre Flucht nach Frankreich. Mitbegründer der antifaschistischen Bewegung Giustizia e Liberta, führender Politiker der Resistenza. 1945–48 Minister, bis 1968 Senator. 1975 in Rom gestorben. Bei Folio erschien: Ein Jahr auf der Hochebene (2017).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Rezensent Gustav Seibt empfiehlt die Neuauflage des Augenzeugenberichts des antifaschistischen Politikers Emilio Lussu als starke Quelle zur faschistischen Machteroberung in Italien vor 100 Jahren. Lussus die Jahre 1919 bis 1926 umspannende Chronik fehlt allerdings eine kommentierende Einordnung, meint Seibt. Wertvoll findet er den Text wegen der mehrfachen Beobachterposition Lussus als Sarde, Offizier,  Sozialist und Abgeordneter, aber auch wegen seiner szenischen Anlage. Mussolinis ganzes "Schmierentheater" und das Versagen der Institutionen werden für den Leser gut sichtbar, so Seibt. Brillant findet er Lussus sozialpsychologische Beobachtungen zu den Abläufen und zu Mussolinis Strategie aus Drohung und Lockung. Einiges daran erinnert den Rezensenten durchaus an Putin.

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