Inhalt:
In den 80ern hat sich eine Schar Teenager gefunden, die an der Schwelle zum Erwachsenwerden stehen und somit die ersten Veränderungen an und in sich bemerken. Doch in diesem Sommer wollen sie noch Kinder sein. Und als solche lockt sie das Abenteuer. Roland, Thomas, David und Sonja fühlen
sich toll, machen all das, was Teenies in den 80ern so machten: Im Schwimmbad abhängen, mit ihren…mehrInhalt:
In den 80ern hat sich eine Schar Teenager gefunden, die an der Schwelle zum Erwachsenwerden stehen und somit die ersten Veränderungen an und in sich bemerken. Doch in diesem Sommer wollen sie noch Kinder sein. Und als solche lockt sie das Abenteuer. Roland, Thomas, David und Sonja fühlen sich toll, machen all das, was Teenies in den 80ern so machten: Im Schwimmbad abhängen, mit ihren Rädern durch die Gegend fahren, Fernsehen, coole Musik hören.
Dann helfen die vier dem dicklichen, unbeliebten Marc im Schwimmbad und dieser fühlt sich nun bemüßigt, seinen Rettern auf Schritt und Tritt zu folgen. Nichtsahnend, welche Konsequenzen dies für ihn in der Abfolge der Geschehnisse haben wird.
Und dann nimmt das Schicksal seinen unglücklichen Lauf, als Marc sich überreden lässt als Aufnahmeprüfung in die „Gang“ sich in einem verlassenen Kohleschacht an einen Marterpfahl binden zu lassen. Und bis auf einen weiß niemand, dass es nicht mit der angekündigten Stunde für ihn getan ist, um ein Indianer zu werden.
Diese Aufnahmeprüfung und das bösartige, dramatische Ergebnis hat zur Folge, dass es der letzte Sommer der Indianer wird, ihre Freundschaft in diesem Kohlenschacht gestorben und ihre Kindheit unwiederbringlich vorbei ist.
Viele viele Jahre später soll für die nun erwachsenen Indianer von damals der Geist der Vergangenheit auferstehen und darauf bestehen, dass Gerechtigkeit gefunden wird. Und das wird nicht für jeden so günstig ausfallen.
Meine Meinung:
Der letzte Indianer-Sommer
Mir fiel es superleicht, mich direkt in die 80er mitnehmen zu lassen, dem Strudel mich hinzugeben, bin ich doch selbst in der Zeit Teenie gewesen, habe lebhaft das ganze Drum und Dran vor Augen gehabt. Umso gruseliger war es dann mitzuerleben, was die vier dem armen, „treudoofen“ Marc da antun, der einfach nur zu ihnen gehören wollte. Und noch erschreckender war es, dass eine einzige Person in diesem Gespann die Macht hatte, dass er seinen kranken Willen durchsetzt. Man möchte den handelnden (oder eben auch nicht handelnden Personen!) in einer Tour einen Schubs geben oder selbst eingreifen, bevor alles eskaliert.
Ich gebe zu, ich habe dem Autor nicht getraut, ich hab erst gedacht, hey, das ist kein Geist, der da erscheint, nein, das ist bestimmt irgendwer anders. Aber gut, ich musste dann feststellen, dass das Wort „Geist der Vergangenheit“ hier mehr als eine Bedeutung hat. Und das gibt noch mal einen extra Nachdenk-Bonus für den Leser und als Zückerchen die Portion Mystery, um sich aus dem Thriller-Dschungel hervorzuheben.
Mir hat der Stil gut gefallen, man konnte sich gut reinfallen lassen in die 80er und hatte auch keine Mühe, in die Gegenwart zurückzufinden. Die Zeitsprünge, die benutzt waren, sind schlüssig nachzuvollziehen. Die Sprache des Autors ist somit eine sehr gut und leicht verständliche, sodass sich das Buch fast in einem Flutsch durchlesen lässt, auch wenn man zwischendurch mal Luft holen muss, um das zu verdauen, was man da liest und um allein die Tatsache zu verdauen, wie früh in unserem Leben unser Charakter doch schon zu erkennen ist.
Fazit:
Marterpfahl ist ein zum Nachdenken anregender und durchaus sehr gruseliger Thriller, der durch eine einfache und gut verständliche Sprache besticht, der man wunderbar folgen kann.