Martha erinnert sich. An ihren Mann, an ihre Brüder und Schwestern, an die Eltern und die Kinder. Martha erinnert sich an die vergangene Zeit, als die Verwandtschaft bei ihr im Haus ein- und ausging und sie am Stubentisch deren Geschichten erfuhr. Die kann sie heute noch alle erzählen. Etwa die, wie der Hermann Mechaniker werden wollte, weshalb das Friedi Schulden hatte, oder warum der Adolf nie geheiratet hat. Das weiss Martha alles noch. Welcher Tag heute ist, das weiss sie nicht. Auch nicht, ob sie bereits gegessen hat oder warum die Tabletten schon wieder fehlen. So alltäglich die geschilderten Episoden auch scheinen, steckt in jeder Geschichte doch eine Prise Enttäuschung, ein geplatzter Traum oder ein Ereignis, welches einen Einschnitt in der jeweiligen Biografie bedeutet. Es geht um Geld und Liebe, Tod und Zukunftspläne, Familie und Freundschaft. Eine exemplarisch anmutende Familiengeschichte in der Berner Landschaft der 1910er bis 1990er Jahre entsteht. Stef Stauffer lässt die dienstfertige Martha derart ungehemmt erzählen, dass Martha die schillerndste Persönlichkeit des Hauses wird. - Bildhafter Roman über das Erinnern und Vergessen - Reiz des absichtslosen Rückschauens - Kunstvoll verzahnte Zeit- und Erzählebenen
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