Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,0, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (Historisches Institut), Veranstaltung: Hauptseminar "Systematisierung und Popularisierung von Wissen. Enzyklopädien im Mittelalter", Sprache: Deutsch, Abstract: Bereits seit der Antike versuchten sich verschiedene Gelehrte an systematisch zusammengefassten Darstellungen des Allgemeinwissens. Bereits in der griechischen Sophistik des 5. Jahrhunderts v. Chr. wurde dabei ein Bildungsideal aus sieben Fächern entwickelt, welche seither als die sieben freien Künste - die Artes liberales - gelehrt werden. Für die römische Welt hatte Varro mit seinen "Disciplinae" die erste Enzyklopädie über die Artes liberales zusammengestellt. Dieses Bildungsideal von den freien Künsten ging auch in nachfolgenden Zeiten nicht verloren. Eine besondere Bedeutung kommt hier dem Enzyklopädisten Martianus Capella zu. Mit seinem Werk "De nuptiis Philologiae et Mercurii" schuf er wichtige Grundlagen für zahlreiche enzyklopädische Werke des Mittelalters. Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Funktion von Martianus' Werk als Bindeglied zwischen spätantiker und mediävistischer Enzyklopädik und erforscht darüber hinaus Einflüsse sowie Nachwirken Martianus Capellas auf spätere Enzyklopädisten. Schwerpunktmäßig wird dabei Martianus' besondere Darstellungsweise der Artes liberales betrachtet um zu ergründen, warum diese aus dem 5. Jahrhundert stammende Enzyklopädie eines einfachen Mannes bis ins heutige Zeitalter überliefert wurde. Martianus Capella war schließlich maßgeblich an der Verbreitung der Lehre von den sieben freien Künsten im Mittelalter beteiligt und zählt daher zu den wichtigsten Enzyklopädisten seiner Zeit.