Eine der prägenden Gestalten der deutsch-jüdischen Geschichte war Martin Buber, der Philosoph und politische Verfechter des Dialogs, der Verständigung, des Gesprächs von Ich und Du, wie sein Hauptwerk heißt. 1878 in Wien geboren, in Lemberg aufgewachsen, sammelte Buber früh Zeugnisse des chassidischen Lebens. 1902 war er einer der Mitbegründer des Jüdischen Verlags und der Monatszeitschrift Der Jude. Seine religionsphilosophischen Beiträge haben weit in die Wissenschaft und Literatur hineingewirkt. 1938 übersiedelte Martin Buber nach Jerusalem und lehrte an der Hebräischen Universität. Er setzte sich für die Verständigung zwischen Juden und Arabern in Israel ein und suchte nach 1945, gegen viele Widerstände, das Gespräch mit den Deutschen. Der christlich-jüdische Dialog verdankt ihm die wesentlichen Impulse.
Martin Buber starb 1965 in Jerusalem. Sein Werk wirkt bis heute im Dialog von Religionen und Kulturen, Nationen und Individuen.
Martin Buber starb 1965 in Jerusalem. Sein Werk wirkt bis heute im Dialog von Religionen und Kulturen, Nationen und Individuen.
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Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Inspirierend findet Rezensent Carsten Hueck das Leben und Denken Martin Bubers, das er im Werk des amerikanischen Historikers Paul Mendes-Flohrs näher kennenlernt. Mit Schwerpunkt auf den Ideen des Philosophen orientiert sich Mendes-Flohr an den Schriften und zahlreichen Briefen über die Buber mit zahlreichen Intellektuellen Kontakt hielt, erklärt der Rezensent. Ihm gefällt wie der Autor stets mit Bezug zur jeweiligen Epoche veranschaulicht, welche Begegnungen Buber inspirierten und so beeinflussten, dass er seine Ideen der Realität anglich. So entstünde ein "nachvollziehbarer und anschaulicher" Eindruck des persönlichen wie gedanklichen Werdegangs, dieses zionistischen, spirituellen Soziologen, der sich außerhalb von einschränkenden Kategorien bewegte, lobt Hueck.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Paul Mendes-Flohr kommt ... das Verdienst zu, auf jeder Seite seiner Darstellung vollkommen klar und mit sachlicher Distanz zu seinem Gegenstand zu formulieren.« Caspar Battegey Frankfurter Allgemeine Zeitung 20220402