Martin Luthers reformatorische Aufbrüche haben letztlich die schöpferische Neubestimmung des Verhältnisses von Gott und Mensch zum Kern, und diese Neubestimmung arbeitet der Reformator stets in und an bestimmten vorgegebenen Sachfragen und -zusammenhängen aus. So exerziert Luther sie auch im Rahmen seiner intensiven Beschäftigung mit dem Thema 'Ehe' ganz eigenständig von Grund auf durch. Dabei gelangt er zu einem theologischen Eheverständnis, das nicht weniger darstellt als einen Bruch mit den ehetheologischen Vorgaben und Prägegestalten der Papstkirche. Wo genau die Bruchstellen zu suchen sind, welche theologischen Gedankengänge ihnen zugrunde liegen und wie sich diese dann in Luthers Rede von der Ehe niederschlagen, untersucht Christian Volkmar Witt nun ausführlich und grundlegend. Er zeichnet die Entwicklung von Luthers theologischem Eheverständnis im Werk des Reformators einerseits, im Gegenüber zu wirkmächtigen ehetheologischen Schaltstellen von Augustin über das mittelalterliche Kirchenrecht bis ins Spätmittelalter andererseits nach. Geboren 1980; Studium der Ev. Theologie, der Geschichte und der Erziehungswissenschaften; 2010 Promotion; 2010-12 Referendariat für das Lehramt der Sekundarstufen II und I in Köln; 2011 Zweites Staatsexamen; seit 2012 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Evangelisch-Theologischen Seminar der Bergischen Universität Wuppertal (Lehrstuhl für Kirchengeschichte und Systematische Theologie); 2015 Habilitation und Erteilung der venia legendi durch die Kirchliche Hochschule Wuppertal/Bethel.
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