"Masquerade" hat mir im Großen und Ganzen besser gefallen als der erste Band der Reihe. In vielerlei Hinsicht sind die beiden Bücher sich ähnlich - der Schreibstil ist sehr deskriptiv und ansprechend, die Chemie zwischen den Protagonisten stimmt und die Charaktere an sich sind gut ausgearbeitet,
obwohl ich hier gleich einschränken muss, dass Leandro lange Zeit ziemlich blass und im Hintergrund…mehr"Masquerade" hat mir im Großen und Ganzen besser gefallen als der erste Band der Reihe. In vielerlei Hinsicht sind die beiden Bücher sich ähnlich - der Schreibstil ist sehr deskriptiv und ansprechend, die Chemie zwischen den Protagonisten stimmt und die Charaktere an sich sind gut ausgearbeitet, obwohl ich hier gleich einschränken muss, dass Leandro lange Zeit ziemlich blass und im Hintergrund bleibt und ich deshalb bis zuletzt mehr Andrés zugetan war. Das Leben im Spanien der 1970er hat die Autorin ebenfalls sehr gut dargestellt, so wie in Band 1 die 1950er.
Normalerweise mag ich keine Dreiecksbeziehungen, doch in "Masquerade" ist sie zu großen Teilen gut ausgearbeitet, auch wenn wie bereits gesagt Leandro eher im Hintergrund bleibt - ihre Gefühle für ihn sind nach wie vor präsent und verwirren Luz. Ihre Gefühle für beide waren überzeugend und mir hat gefallen, in welche Richtung die Geschichte sich entwickelt hat; im Unterschied zu "Indiscretion" hat die Handlung mir diesmal durchgängig zugesagt und obwohl in diesem Buch wieder mit Klischees gearbeitet wird, sind sie nicht so dominant und gerade die Wendung am Ende war sehr schön dargestellt. Ich hatte zwar so etwas ähnliches kommen sehen, aber deshalb war es für mich befriedigend, bestätigt zu bekommen, dass ich die ganzen Hinweise nicht falsch interpretiert hatte. Gefallen hat mir auch, dass Luz auf die Enthüllung angemessen reagiert und sie nicht als unbedeutend angesehen hat.
Da Luz die Tochter der Protagonisten aus Teil 1 ist, kommen Alexandra und Salvador sowie andere bereits bekannte Charaktere erneut vor und die Ereignisse aus diesem Buch spielen noch einmal eine wichtige Rolle; diese Verbindungen haben mir sehr gefallen und ich fand interessant zu sehen, welche Konsequenzen selbst zwanzig Jahre später spürbar waren. Ich hatte bei "Indiscretion" ein wenig den Eindruck, dass das Drama zum Ende hin einfach verpuffte, doch hier wird es wieder aufgegriffen und befriedigend aufgelöst. Allerdings hat Luz auch mit eigenen Problemen zu kämpfen und keineswegs nur mit denen, die sie quasi geerbt hat, und ich frage mich, ob diese noch Nachwirkungen auf den letzten Teil der Trilogie haben werden.
Kritisieren muss ich erneut die Charakterisierung der 'Zigeuner'. Ich weiß, dass sie auf Erfahrungen der Autorin basiert, aber für mich war sie zu einseitig und fast nur negativ. Sie sind wild, ein wenig gefährlich und sehr auf Rache fixiert, zumindest war das der dominante Eindruck, den die Autorin bei mir hervorgerufen hat. Dass die spanische Oberschicht diese Vorurteile hat, finde ich glaubwürdig, nur dass sie auch in Szenen unter sich so dargestellt werden... gerade, weil einer von Luz' Geliebten 'Zigeuner' ist, hätte ich mir eine ausgeglichenere Darstellung gewünscht. Aber vielleicht habe ich hier auch zu viel hineininterpretiert und ich muss auch sagen, dass es nur ein kleiner Aspekt der Geschichte ist.
Davon abgesehen hat mir "Masquerade" gut gefallen. Der Schreibstil ist fesselnd, die Charaktere und ihre Beziehungen untereinander interessant und die Liebesgeschichten haben mich überzeugt. Deshalb vergebe ich 3,5/5 Sternen.