Emotionen sind in der Politik ein alltägliches Phänomen, dem sich die sozialwissenschaftliche Forschung bisher jedoch wenig gewidmet hat. In Massenpsychologie und Massensoziologie hat sich ein Bild emotionalisierter Politik verfestigt, das keinen Raum bietet für die differenzierte Erforschung der emotionalen Dimension politischen Handelns. Vor allem unter einem Begriff hat sich die Furcht vor politisch wirkungsmächtigen Emotionen während des 20.Jahrhunderts gebündelt: der Masse. Diese überkommenen Schemata und Gegenüberstellungen gilt es zu überwinden, um den Weg frei zu machen für eine politische Soziologie der Gefühle. Analysen zu aktuellen Erscheinungsformen politischer Emotionen, zur theoriegeschichtlichen Entwicklung, zur Konzeption und Systematik einer Politologie der Emotionen stehen daher im Zentrum dieses Bandes, der auch einen Beitrag zu einer Demokratietheorie leistet, die die emotionale Dimension des Politischen reflektiert.
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