Diplomarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich BWL - Unternehmensethik, Wirtschaftsethik, Note: 1,1, Duale Hochschule Baden-Württemberg Heidenheim, früher: Berufsakademie Heidenheim, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Interesse der Gesellschaft an den Wirkungen unternehmerischen Handelns steigt. Beispiele wie Shell (Brent Spar), Nike (Arbeitsbedingungen bei den Lieferanten), Telekom (Gehaltserhöhung der Vorstände), Mannesmann (Abfindung von Topmanagern) oder Enron (Bilanzierungstricks) zeigen, dass in der Öffentlichkeit unternehmerische Handlungen zunehmend kritisch reflektiert werden.1 Zwar verdanken die traditionellen Wirtschaftsordnungen der westlichen Industrieländer ihre Legitimation dem hohen materiellen Leistungsstandard und der allgemeinen Prosperität, die sie erzeugt haben, doch findet die ausschließende Konzentrierung auf strategische Rationalität und Nutzenmaximierung keine Rechtfertigung mehr.2 Es reicht nicht mehr aus, das Jahresergebnis zu erhöhen und für einen steigenden Aktienkurs zu sorgen, weil erwartet wird, dass der Gewinn auf verantwortbare Weise entsteht. „Nur das Gleichgewicht von Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft gewährleistet die Stabilität, die für unseren Erfolg ausschlaggebend ist. Das gilt für unsere unternehmensinternen Abläufe und Prozesse im gleichen Maße wie für unsere Beziehungen zu anderen gesellschaftlichen Akteuren.“ 3 Es stellt sich also nicht mehr die Frage, ob Unternehmen eine gesellschaftliche Rolle ausüben, sondern wie sie die unterschiedlichen Vorstellungen seitens der Politik, der Kunden, der Lieferanten, der Aktionäre und auch der Mitarbeiter in ihre alltäglichen Entscheidungsprozesse integrieren können. Durch welche Maßnahmen und Prozesse kann im alltäglichen Handeln eine Synthese aus ökonomischen Anforderungen und ethischen Forderungen hergestellt werden? In den USA liefert die Business- Ethics- Bewegung hierzu bereits Vorschläge und praktische Modelle zur Umsetzung von verantwortlichem Handeln im unternehmerischen Alltag, während empirische Studien in Deutschland zeigen, dass beim Thema Unternehmensethik noch sehr viel Unsicherheit herrscht: „Es muss fast erschrecken, wie einseitig Unternehmensethik mit Umweltschutz- und zwar als technisches Problem- gleichgesetzt wird, und wie selten beispielsweise die Arbeitsplatzfrage als spezifisch unternehmensethisches Problem eingeschätzt wird“.