Gegenstand des Buches ist die Geschichte der Israelischen Sozialistischen Organisation, die 1962 als Abspaltung von der Kommunistischen Partei Israels gegründet wurde und die israelische Gesellschaft vor allem seit dem Junikrieg 1967 in Aufruhr versetzte. Mit der Forderung nach einem Rückzug aus den kurz zuvor besetzten Gebieten stellte sich Matzpen (Kompass), so genannt nach der von ihr herausgegebenen Zeitschrift, außerhalb des gesellschaftlichen Konsenses. Schon lange vor dem Junikrieg erachtete die Gruppe den Konflikt zwischen Arabern und Juden als auf nationalstaatlicher Grundlage für nicht lösbar. Demgegenüber propagierte Matzpen eine sozialistische Revolution im Nahen Osten und forderte die Anerkennung der Existenz einer indigenen hebräischen Nation. Dieses neue Kollektiv sollte sich in die Region integrieren, womit die Hoffnung verbunden war, den historischen Palästinakonflikt zu überwinden. Vor diesem Hintergrund wirft Lutz Fiedlers Studie ein neues Licht auf die politische Kultur Israels.
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