Die beiden Schaufelräder erzeugten nur ein leichtes Plätschern, so dass an Bord des 126 Jahre alten Raddampfers nur die Gespräche der Touristen zu hören waren, die sich an diesem sonnigen Tag fast alle auf dem Oberdeck drängten. Der Dampfer glitt aus dem Schatten des Blauen Wunders, einer Brücke, die seit 117 Jahren die Dresdner Stadtteile Loschwitz und Blasewitz verbindet, als die Idylle schlagartig mit einem dumpfen Schlag zerstört wurde. Eine Frau lag tot in einer Blutlache auf dem Dach des Oberdecksalons. Bei einer Fallhöhe von weniger als fünf Metern sicherlich ein ungewöhnlicher Ort für einen Suizid. Zur Beerdigung kommt ihr ehemaliger Lebenspartner mit seinem Freund aus dem Ruhrgebiet nach Dresden. Zusammen mit der Zwillingsschwester der Toten, versuchen sie die Hintergründe des Unglücks aufzuklären. Dabei stoßen sie auf ein Geflecht von Lügen und Intrigen, die weit in die Zeit zurückreichen, als eine fast unüberwindbare Mauer Deutschland in zwei Teile teilte. "Endlich mal wieder ein Roman, der mit der geteilten und der gemeinsamen deutschen Geschichte so umgeht, dass sich Ost und West auf Augenhöhe begegnen." (Dresdner Bücherjunge) Überarbeitete Neuauflage mit 16 Fotos.
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