Ben und Annika verbringen, mehr oder weniger freiwillig, noch einmal ein Wochenende im alten Haus ihres Opas. Es ist Ostern und das Haus ist so alt, dass es weder Internet noch Fernsehen gibt, also sind beide mit ihren Problemen konfrontiert, denen sie sonst eigentlich ganz gut aus dem Weg gehen
können. Bleibt nur die Frage, ob Ben es schafft seiner Schwester sein Geheimnis zu gestehen.
Es…mehrBen und Annika verbringen, mehr oder weniger freiwillig, noch einmal ein Wochenende im alten Haus ihres Opas. Es ist Ostern und das Haus ist so alt, dass es weder Internet noch Fernsehen gibt, also sind beide mit ihren Problemen konfrontiert, denen sie sonst eigentlich ganz gut aus dem Weg gehen können. Bleibt nur die Frage, ob Ben es schafft seiner Schwester sein Geheimnis zu gestehen.
Es kommt selten vor, dass ein Geschwisterpaar als Protagonisten dienen, daher war ich sehr gespannt auf den neuen Roman von Tamara Bach. Von ihr kannte ich bereits „Vierzehn“ was mich vor allem durch seinen Schreibstil begeistern konnte. Und auch bei „Mausmeer“ setzt Tamara Bach wieder auf einen ungewöhnlichen Schreibstil, der sich durch kurze, knappe Sätze auszeichnet. Dadurch wird es jedoch schwierig tiefer gehende Gefühle zu vermitteln, wodurch die Protagonisten nicht immer nahbar waren.
Die Geschichte selbst beginnt spannend, es geht um Geschwisterpaar, das sich offenbar über die Jahre auseinander entwickelt hat und bei dem nun ein Teil probiert diese Lücke durch ein gemeinsames Wochenende wieder zu schließen. Diese Grundidee finde ich sehr gut und ich konnte Bens Gefühle zunächst verstehen, doch leider hat mich nicht jede Entscheidung und Entwicklung überzeugen können. Der Handlungszeitraum des Buches beinhaltet lediglich ein langes Wochenende an dem Ben probiert Annika etwas wichtiges mitzuteilen. Dabei sehen sich beide nicht nur mit sich selbst konfrontiert, sondern auch mit ihrer jeweiligen Position innerhalb der Familie. Die Tatsache, dass hier alltägliche Probleme aufgerollt werden hat mich angesprochen und die Geschichte spannend starten lassen.
Es entsteht leider letztendlich keine Nähe zwischen beiden Protagonisten, obwohl diese förderlich gewesen wäre um die Geschichte voran zubringen, und eigentlich sollte es auch nicht schwer sein zueinander zu finden, denn immerhin sind beide zusammen aufgewachsen. Es fühlte sich beim Lesen so an, als würden beide fast nur auf der Stelle treten ohne voran zu kommen. Sicherlich könnte man der Autorin jetzt unterstellen, dass genau das bezweckt wurde, dann wäre es aus meiner Sicht aber besser gewesen kein Geschwisterpaar zu wählen. Bei Geschwistern erwarte ich irgendwie mehr Liebe und Verständnis zwischen einander, auch wenn es mal zoffen kann, ist es doch Familie. Vielleicht wurde auch durch den Schreibstil verhindert, dass die Emotionen auf den Leser überschwappen.
Fazit:
Mit „Mausmeer“ greift Tamara Bach, wie schon in ihren vorherigen Romanen, auf einen speziellen Schreibstil zurück. Durch kurze, knappe Sätze bleibt dieser zwar prägend, leider verhindert er aber das Emotionen vollständig zum Leser durchdringen. Insgesamt hätte ich mir mehr Entwicklung bei den Protagonisten gewünscht, denn die Idee, ein Geschwisterpaar, dass durch einen Kurzurlaub wieder zusammen finden soll, finde ich sehr gut. Leider waren beide, sowohl zueinander als auch zum Leser, zu unnahbar.