Die intellektuelle Biographie des Literaturwissenschaftlers Max Kommerell (1902-1944) stellt ein brisantes, doch erst in Ansätzen erschlossenes Kapitel der deutschen und europäischen Wissenschafts- und Kulturgeschichte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts dar. Durch seine Doppelbegabung als Schriftsteller und Wissenschaftler und durch die Einbindung als Person seiner Zeit in divergierende Entwicklungsprozesse ergibt sich ein besonderes Forschungsinteresse an Kommerells Biographie. Sein umfangreicher Briefwechsel zeigt ihn als Schnittpunkt diverser Diskurse, die von der Jugendbewegung über den George-Kreis und das Frankfurter und Marburger Universitätsmilieu der 1930er und 1940er Jahre bis hin zur Aufspaltung der Wissenschaft im Nationalsozialismus zwischen Annäherung und Distanz reichen. Auf der Basis gedruckter und ungedruckter Quellen, vor allem der im Deutschen Literaturarchiv Marbach am Neckar aufbewahrten Korrespondenzen mit etwa 1500 erhaltenen Briefen, können Kommerells Leben und Werk in dieser ersten grundlegenden Arbeit umfassend rekonstruiert und aufschlussreich präsentiert werden.
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
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Thomas Meyer in: Frankfurter Rundschau 4. Mai 2011