Der in der Forschung vernachlässigte "andere" Max Weber – jenseits von Kulturprotestantismus, Rationalismus und Fortschrittsdenken – steht im Mittelpunkt dieser Studie. Nach seiner gesundheitlichen Krise, dem langen Aufenthalt in Rom und vielen Reisen stand der Gelehrte der Lebensreform um 1900 nahe, kritisierte den umweltzerstörenden technischen Fortschritt und interessierte sich für den Katholizismus und andere Alternativen zur Moderne. Das Buch zeigt den Zusammenhang dieser Gebiete auf und legt daraus folgernd eine neue Interpretation der "Weber-These" zur "Protestantischen Ethik" vor, nämlich als Gegenstück der katholischen agrarischen Mentalität, die den kapitalistischen Fortschritt hemmte. Zuletzt wird die Aktualität Webers anhand der heutigen ökologischen Probleme am Beispiel von Brasilien aufgezeigt.