Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziologie - Allgemeines und Theorierichtungen, Note: 1,3, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Veranstaltung: Modernisierungstheorien, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Mittelpunkt des Interesses Max Webers steht die Frage danach, was Moderne ist und wie bzw. wo sie entsteht. Als besonders modern stuft Weber den westeuropäischen Bereich ein, und er versucht aufzudecken, warum sich gerade Westeuropa zu einer spezifisch modernen Gesellschaft entwickelt hat. Um Antworten zu finden, stellt Max Weber Untersuchungen in verschiedenen Bereichen an, wie zum Beispiel Wirtschaft, Politik, Kunst, Staat und Religion. Hierbei stellt er fest, dass alle diese Bereiche eines gemeinsam haben, und zwar Rationalität. Einzig im Okzident findet Weber also eine Rationalität der gesamten Lebensführung vor. Rationalität bedeutet zunächst einmal einen gesellschaftlichen Prozess, indem der Alltag zunehmend durch Kalkulation und rationales Handeln bestimmt ist. Es geht also um Ordnung und Systematisierung zum Zwecke der Effektivitätssteigerung. Rationalität an sich ist allerdings kein typisch okzidentales Phänomen. Es stellt sich lediglich die Frage, warum gerade im Okzident die Rationalität auf alle Lebensbereiche übergegangen ist und zu einer Rationalität der gesamten Lebensführung geführt hat. Besonders wichtig ist hierbei die ökonomische Rationalität, die ein wichtiges Merkmal des modernen Kapitalismus ist. Im Gegensatz zu praemodernen Gesellschaften, in denen Wirtschaft zum Zwecke der Bedarfsdeckung nachgegangen wird, steht im modernen Betriebskapitalismus die Akkumulation des Geldes im Vordergrund. Es ging Max Weber also vorrangig darum, die folgenden Fragen zu klären: Warum entstand gerade im Okzident eine spezifisch moderne Gesellschaft? Warum dehnte sich speziell im Okzident die Rationalität auf alle Lebensbereiche aus? Und warum entstand gerade im Okzident der spezifische, moderne und rationale Betriebskapitalismus? Um diese Fragen zu beantworten, vergleicht er praemoderne Kulturen mit dem Okzident. Er beschäftigt sich also zum Beispiel mit chinesischen und indischen Gesellschaften. Besonders entscheidend ist für Max Weber allerdings die Religion der jeweiligen Gesellschaft bzw. der jeweiligen Kultur. Somit beschäftigt sich Weber vor allem mit der Rolle des Protestantismus hinsichtlich der okzidentalen Sonderentwicklung. Er versucht herauszufinden, welchen Einfluss religiöse Einstellungen auf die Ausbildung der jeweiligen Wirtschaftsstruktur haben. [...]
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