Der Band versammelt Texte, die Max Weber in der Zeit von 1900 bis 1913 verfaßte und die sich in erster Linie auf seine Strukturanalyse des Agrar- und Industriekapitalismus sowie auf seine sozialpolitische Position zwischen Staatssozialismus und Laissez-faire-Liberalismus beziehen. Darüber hinaus bietet der Band Einblicke in seine verfassungspolitischen Ansichten, die schon zu dieser Zeit an einer Parlamentisierung der Reichsverfassung orientiert waren. Seine Unterstützung von Resolutionen zu wichtigen politischen Auseinandersetzungen rundet dieses Bild ab. Geboren 1864 in Erfurt; Studium der Jurisprudenz, Geschichte, Nationalökonomie und Philosophie in Heidelberg, Berlin und Göttingen; 1889 Promotion über die Geschichte der Handelsgesellschaften im Mittelalter; 1891 Habilitationsschrift über Römische Agrargeschichte; Ordinarius für Nationalökonomie in Freiburg (ab 1894) und Heidelberg (ab 1897); Mitherausgeber des Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik und Redakteur des Grundriß der Sozialökonomik; umfassende Beiträge zur Methodologie der Sozialwissenschaften, zur Politik des deutschen Kaiserreichs, zu Wirtschaft, Politik, Religion, Recht und Kunst in universalgeschichtlicher Perspektive; nach langem, krankheitsbedingtem Interim schließlich Professor für Gesellschaftswissenschaft, Wirtschaftsgeschichte und Nationalökonomie in München (ab 1919); gestorben 1920 in München.
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