Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,7, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Sozialwissenschaften), Veranstaltung: Der politische Diskurs der Weimarer Republik, Sprache: Deutsch, Abstract: Schon in der ersten Hälfte der Siebziger Jahre des 18. Jahrhunderts war sich Goethe der Grenzen der Hermeneutik bewußt. Die Problematik liegt in der Überbrückung der Zeit zwischen dem Sagendem und dem Gesagten; dem Wissenschaftler einer bestimmten Zeit und seinen Aussagen über eine andere Zeit, die wiederum Produkt seiner eigenen Gegenwart sind, da er ja zeitabhängig Rekurs nimmt auf vorvergangene Zeit. Hand in Hand mit der hermeneutischen Methode geht die genealogische Rekonstruktion von Ideen und Begriffen. Michel Foucault jedoch versucht sich mit seiner Diskursanalyse über die traditionelle Hermeneutik hinwegzusetzen und leitet eine Art Paradigmenwechsel im Betreiben der Ideengeschichte ein. Ich habe mich entschlossen, mich auf Foucaults Konzept einzulassen und werde versuchen, diesen alternativen Ansatz zur Analyse der Rolle Max Webers und seiner Vorschläge in der Weimarer Verfassungsdiskussion zu verwenden. Ich beginne mit der Konstruktion des Analyseinstruments, d.h. ich werde mit Bezug auf Foucaults ,,Ordnung der Dinge" und besonders auf die ,,Archäologie des Wissens" den wesentlichen paradigmatischen Wechsel dieser Diskurstheorie in Abgrenzung zur Hermeneutik zu erfassen suchen und die konkreten Analysekriterien herausarbeiten. Danach werde ich das so entstandene Analysekonzept auf die Weimarer Verfassungsdiskussion abstimmen, um in einem dritten Schritt konkret an den (nicht nur) Weimarer Diskurs hinzutreten und ihn auf seine Gegenstände, seine Äußerungsformen, seine Begriffe und seine thematischen Schwerpunkte zu untersuchen. Ziel der Arbeit ist es dabei, eine methodologische Möglichkeit aufzuzeigen, die es erlaubt, über Max Weber und den Verfassungsdiskurs seiner Zeit zu sprechen ohne dabei selbst Max Weber und der Geist dieser Zeit zu sein.
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