Measuring the World recreates the parallel but contrasting lives of two geniuses of the German Enlightenment - the naturalist and explorer Alexander von Humboldt and the mathematician and physicist Carl Friedrich Gauss. Towards the end of the 18th century, these two brilliant young Germans set out to measure the world.
Humboldt, a Prussian aristocrat schooled for greatness, negotiates savannah and jungle, climbs the highest mountain then known to man, counts head lice on the heads of the natives, and explores every hole in the ground.
Gauss, a man born in poverty who will be recognised as the greatest mathematician since Newton, does not even need to leave his home in Göttingen to know that space is curved. He can run prime numbers in his head, cannot imagine a life without women and yet jumps out of bed on his wedding night to jot down a mathematical formula.
Measuring the World is a novel of rare charm and readability, distinguished by its sly humour and unforgettable characterization. It brings the two eccentric geniuses to life, their longings and their weaknesses, their balancing act between loneliness and love, absurdity and greatness, failure and success.
Humboldt, a Prussian aristocrat schooled for greatness, negotiates savannah and jungle, climbs the highest mountain then known to man, counts head lice on the heads of the natives, and explores every hole in the ground.
Gauss, a man born in poverty who will be recognised as the greatest mathematician since Newton, does not even need to leave his home in Göttingen to know that space is curved. He can run prime numbers in his head, cannot imagine a life without women and yet jumps out of bed on his wedding night to jot down a mathematical formula.
Measuring the World is a novel of rare charm and readability, distinguished by its sly humour and unforgettable characterization. It brings the two eccentric geniuses to life, their longings and their weaknesses, their balancing act between loneliness and love, absurdity and greatness, failure and success.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.03.2009Selten so gelacht
Humboldt und Bonpland sind zu ihrer großen Reise aufgebrochen. Jetzt besteigen sie auf Teneriffa einen Berg, begleitet von einheimischen Führern. Es ist kalt und unwirtlich. "Ganz Teneriffa, erklärte Humboldt ihren Führern, sei ein einziger, aus dem Meer ragender Berg. Ob sie das nicht interessiere? Um ehrlich zu sein, sagte einer von ihnen, nicht sehr."
Schon putzig, diese verkopften Intellektuellen, die sich so gar nicht hineindenken können in den einfachen Landmann, der ihnen dann auch noch so köstlich repliziert - ich kann bei derlei nicht mit, und weil der vielgerühmte Humor der "Vermessung der Welt" allzu oft genau so strukturiert ist, bin ich mit dem Buch nie warm geworden. Humboldt ist mir zu sehr Don Quijote, Bonpland Sancho Panza geworden, der eine transzendiert seinen Leib (gewaltsam, also komisch), der andere säuft und hurt bei jeder Gelegenheit.
Beide sind leider nicht die einzigen Figuren, die mehr schrullig als lebendig gezeichnet sind und die man kaum anzuhusten wagt, aus Angst, diese Pappkameraden könnten hintüberkippen. Gauß muss dann noch ahnen, dass "jeder Dummkopf in zweihundert Jahren sich über ihn lustig machen und absurden Unsinn über seine Person erfinden könne" - "leuchte, alter Mond, leuchte", heißt es im "Kleinen Häwelmann", und ich lese in der "Vermessung der Welt" ständig ein "Schmunzle, guter Leser, schmunzle", zumal die Sache mit der unsinnschreibenden Nachwelt sehr nach Absicherung gegenüber Vorwürfen allzu freimütiger Erfindung aussieht. Solcherart von Gauß getadelt, hält Kehlmann noch seinem zweiten Helden die Wange hin, wenn er Humboldt zu Lichtenberg sagen lässt, es sei "ein albernes Unterfangen, wenn ein Autor, wie es jetzt Mode werde, eine schon entrückte Vergangenheit zum Schauplatz wähle".
Aber es geht doch um Humboldt und Gauß, um die Biedermeierzeit, eine der aufregendsten Epochen der deutschen Geschichte, voller Umbrüche, Innovationen, Verwerfungen - macht das den Roman nicht interessant?
Um ehrlich zu sein, nicht sehr.
TILMAN SPRECKELSEN
Daniel Kehlmann: "Die Vermessung der Welt". Rowohlt, 9,95 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Humboldt und Bonpland sind zu ihrer großen Reise aufgebrochen. Jetzt besteigen sie auf Teneriffa einen Berg, begleitet von einheimischen Führern. Es ist kalt und unwirtlich. "Ganz Teneriffa, erklärte Humboldt ihren Führern, sei ein einziger, aus dem Meer ragender Berg. Ob sie das nicht interessiere? Um ehrlich zu sein, sagte einer von ihnen, nicht sehr."
Schon putzig, diese verkopften Intellektuellen, die sich so gar nicht hineindenken können in den einfachen Landmann, der ihnen dann auch noch so köstlich repliziert - ich kann bei derlei nicht mit, und weil der vielgerühmte Humor der "Vermessung der Welt" allzu oft genau so strukturiert ist, bin ich mit dem Buch nie warm geworden. Humboldt ist mir zu sehr Don Quijote, Bonpland Sancho Panza geworden, der eine transzendiert seinen Leib (gewaltsam, also komisch), der andere säuft und hurt bei jeder Gelegenheit.
Beide sind leider nicht die einzigen Figuren, die mehr schrullig als lebendig gezeichnet sind und die man kaum anzuhusten wagt, aus Angst, diese Pappkameraden könnten hintüberkippen. Gauß muss dann noch ahnen, dass "jeder Dummkopf in zweihundert Jahren sich über ihn lustig machen und absurden Unsinn über seine Person erfinden könne" - "leuchte, alter Mond, leuchte", heißt es im "Kleinen Häwelmann", und ich lese in der "Vermessung der Welt" ständig ein "Schmunzle, guter Leser, schmunzle", zumal die Sache mit der unsinnschreibenden Nachwelt sehr nach Absicherung gegenüber Vorwürfen allzu freimütiger Erfindung aussieht. Solcherart von Gauß getadelt, hält Kehlmann noch seinem zweiten Helden die Wange hin, wenn er Humboldt zu Lichtenberg sagen lässt, es sei "ein albernes Unterfangen, wenn ein Autor, wie es jetzt Mode werde, eine schon entrückte Vergangenheit zum Schauplatz wähle".
Aber es geht doch um Humboldt und Gauß, um die Biedermeierzeit, eine der aufregendsten Epochen der deutschen Geschichte, voller Umbrüche, Innovationen, Verwerfungen - macht das den Roman nicht interessant?
Um ehrlich zu sein, nicht sehr.
TILMAN SPRECKELSEN
Daniel Kehlmann: "Die Vermessung der Welt". Rowohlt, 9,95 Euro
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'A dazzling success ... Fantastically imagined' Daily Telegraph