Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Psychologie - Entwicklungspsychologie, Note: 1, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Universität), Veranstaltung: Kognitive Entwicklung bei Kindern, Sprache: Deutsch, Abstract: Piagets Untersuchungen richten sich nicht auf die kognitive Entwicklung von Individuen, sondern auf die Entwicklung der Kognition. Er interessiert sich demnach nicht dafür, wieviel Kinder wissen oder wissen können, sondern vielmehr wie sich ihr Denken und ihre innere Repräsentation der äußeren Realität von Entwicklungsstufe zu Entwicklungsstufe qualitativ verändert. Hiernach bedarf es keiner externen Motivation, da sich der Organismus aus sich selbst heraus motiviert. Gemäß Piaget resultiert dies aus der angeborenen Tendenz der Aktivität zur Selbstregulierung, was sich in einem unablässigen Veränderungs- bzw. Entwicklungsprozeß beschreiben läßt (vgl. Miller, 1993; Oerter, Montada, 1998). Die zur Erklärung der Entwicklungsveränderungen formulierte Entwicklungstheorie Piagets verwendet die Begriffe "Schema" und "Struktur" als abstrahierende und kategorisierende Zusammenfassung beobachtbaren Verhaltens wie beispielsweise Greifen, Saugen, Werfen, Schütteln (vgl. Oerter, Montada, 1998). Hiernach beinhaltet der Begriff eines jeweiligen Schemas strukturierte Verhaltensmuster, welche die spezifische Interaktion mit der Umwelt widerspiegeln. Mit dem Begriff der Struktur wird die organisierte, koordinierte Verbindung mehrerer Schemata beschrieben, so daß Struktur in diesem Kontext als ein Schema höherer Ordnung zu bezeichnen ist. "So ist das Schema ein komplexes Konzept, das sowohl offene motorische Verhaltensmuster als auch internalisierte gedankliche Prozesse umgreift. Es schließt einfache, vorhersagbare Reaktionen praktisch auf dem Reflexniveau, aber auch komplexe Situationen mit ein, wie etwa das Verständnis einer Person vom Zahlensystem." (Baldwin nach Trautner, 1991). Im Rahmen dieser Entwicklungstheorie ist zu beachten, das zwischen qualitativen und quantitativen Entwicklungsveränderungen unterschieden wird (vgl. Miller, 1993): Gemäß Piaget kommt es mit dem Wandel der kognitiven Struktur, welche in ein strukturell höheres Niveau mündet (vgl. hierzu auch: Piagets Stufenkonzept, Oerter, Montada, 1998), zu qualitativen Veränderungen bzw. Entwicklungsschritten. Weiterhin geht Piaget von quantitativen Entwicklungsmerkmalen aus, wonach die Zahl der verfügbaren Schemata im Verhaltensrepertoire des Kindes oder Jugendlichen wächst. [...]
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