Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Kunst - Allgemeines, Kunsttheorie, Note: 1,3, Universität Potsdam (Institut f. Künste u. Medien), Veranstaltung: Mediale Strategien der Kunst, Sprache: Deutsch, Abstract: In meiner Hausarbeit untersuche ich die Entstehungszeit der avantgardistischen Kunstbewegungen im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. Ich beleuchte den Zusammenhang zwischen wissenschaftlichen, politischen und kulturellen Neuerungen und den sich daraus erwachsenen Spannungen in der modernen Kunst. Zwei Positionen treten meines Erachtens dabei klar hervor: Eine Strömung betrachtet sich als legitimen Nachfolger bildungsbürgerlicher Kunst, mit deutlichem Bezug auf diese, aber auch eben als Erneuerer dieser Kunst, wobei sich die Innovationen häufig auf Stilfragen und Ausdrucksmittel beziehen. Diese Kunst speiste sich aus neuen Gefühlslagen und Problemkomplexen, die mit herkömmlichen Kunstverfahren einfach nicht mehr zu artikulieren waren. Eine andere Strömung, zu denen etwa die Dadaisten oder auch die Futuristen zu zählen wären, attackierte gleich den gesamten Kunstbetrieb; der Anspruch, mit der traditionellen Rolle der Kunst - der Versöhnung zwischen Ideal und Wirklichkeit - zu brechen, steht hier im Vordergrund. Die Überführung der Kunst in die Lebenspraxis war für die damalige Zeit eine ungemein radikal formulierte Absage an den bildungsbürgerlichen Kunstbetrieb. Mit dem ¿Schaubild¿, das ich in dieser Hausarbeit entwerfe, soll ein Bruch kenntlich gemacht werden: Zwar hat sich der Anspruch der Avantgarde, den Kunstbetrieb sozusagen selbstreflexiv ad absurdum zu führen, nachträglich als unmöglich herausgestellt, dennoch wurden hier neue Wahrnehmungs- und Erwartungshaltungen geschaffen, die es der Kunst überhaupt ermöglicht haben, weiterhin (bürgerliche) Institution der Vermittlung zwischen Wirklichkeit und Ideal zu bleiben.
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