Bachelorarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Interkulturelle Kommunikation, Note: 2,0, Universität Regensburg (I:IMSK), Sprache: Deutsch, Abstract: Seit vielen Jahrzehnten ist Europa betroffen von krisenbedingten Migrationsbewegungen und damit verbundenen Herausforderungen der Integration. Die größten Migrationsbewegungen unseres Jahrhunderts fanden bisher in den Jahren 2015 und 2016 statt. Das Thema Migration und deren Ursachen bestimmte in den Jahren 2015 und 2016 die Themen der deutschen Medienlandschaft. Auch in den sozialen Medien wurde harsch über die Flüchtlingsbewegungen und deren Bewältigung diskutiert. Ein Vorwurf gegenüber den Geflüchteten, welchen man in dieser Zeit in sozialen Netzwerken und auf der Straße in Deutschland begegnete, war: "[...] guck Dir diese Flüchtlinge an, die haben Handys, denen geht es doch offensichtlich gut, was wollen die hier bei uns!?" oder "So schlecht kann es denen ja gar nicht gehen, hörte ich einen der Herren sagen. Ich […] lauschte sehr aufmerksam der Begründung zu dieser These. Die laufen ja alle mit Handys herum." Auch Gerüchte, dass Flüchtlinge kostenlose Smartphones vom Staat erhalten, oder auch deren Handyrechnungen von demselben bezahlt würden, tauchten immer wieder im Netz auf. In dieser Arbeit wollen wir uns ebenso mit diesem Phänomen beschäftigen. Es wird der Frage nachgegangen, welche Bedeutung das Smartphone für Migranten hat. Stellt das Smartphone einen unverzichtbaren Gegenstand während und nach der Flucht dar? Wäre demnach dieses Massenflucht-Phänomen ohne Smartphone und somit ohne Navigation, Kommunikation und Information möglich gewesen? Welche Rolle nimmt es im Bereich der Integration im Zielland ein? Ist der Gegenstand Smartphone ein Luxusgegenstand oder ein alltäglicher Gebrauchsgegenstand, der gleichzeitig für Geflüchtete das Fenster zur Vergangenheit und Gegenwart darstellt? Die Zielgruppe dieser Arbeit sind Migranten aus der Flüchtlingsbewegung von 2015 und 2016, welche entweder über die Balkanroute, oder über den Seeweg von Libyen nach Europa kamen. Um die Bedeutung des Smartphones empirisch zu umfassen und zu verstehen, wurden mit fünf Geflüchteten Interviews geführt und deren Erfahrungen wissenschaftlich und hermeneutisch eruiert. Ein Beitrag zu den heutigen Herausforderungen der Gesellschaft und Weltgemeinschaft.