Anleger am Aktienmarkt können auf diverse Medienangebote zurückgreifen, deren Rolle für das Börsengeschehen aber weitgehend unklar ist. Finanzwissenschaftliche Studien zu Analystentipps oder zur Bekanntgabe von Unternehmenszahlen bleiben kommunikationswissenschaftlich unbefriedigend. Umgekehrt fehlen aber vergleichbare empirische Studien aus der Kommunikationswissenschaft. Die vorliegende, breit angelegte Untersuchung beschäftigt sich theoretisch und empirisch u.a. mit folgenden Fragen: Kann die Aktienberichterstattung in Printmedien, im Fernsehen und in Online-Portalen das Anlegerverhalten beeinflussen (Mikro-Ebene) und damit auch teilweise die Kurse bzw. das Handelsvolumen bewegen (Makro-Ebene)? Oder reflektiert sie nur das Marktgeschehen, wodurch Zielgruppenmedien ohne Mehrwert wären? Darüber hinaus leistet die Publikation sowohl einen theoretischen als auch einen methodischen Beitrag zur Mehr-Ebenen-Problematik in den Sozialwissenschaften, der über die Coleman'sche ,Badewanne' hinaus geht.
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"Das Zusammenspiel von Medien, Märkten und Publikum berührt den Kern der wirtschaftsjournalistischen Berichterstattung. Die Wissenschaft tut sich allerdings schwer damit, dieses Verhältlnis sauber aufzuklären. Dies mag auch daran liegen, dass es gerade in Deutschland eine Art unsichtbare Mauer gibt zwischen Kommunikationsforschung und Wirtschaftswissenschaft. Bertram Scheufele und Alexander Hass gehören zu den wenigen, die diese Demarkationslinie überwinden. Ihre Untersuchung zum Verhältnis von Börsenberichterstattung und Aktionentwicklung lässt an analytischer Schärfe nichts zu wünschen übrig." message, 01/2009