Facharbeit (Schule) aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Sonstiges, Note: 2+, , Sprache: Deutsch, Abstract: Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, so kommt es mir gleich in den Sinn, dass ich als Schulkind hauptsächlich nachmittags oder abends ferngesehen habe. Vormittags gab es Schule, danach die Erledigung von Hausaufgaben und anschließend das Mittagsessen zu Hause. Ich bin in Polen aufgewachsen, in einer kinderreichen (7. Kinder Familie), in der oft Streit zwischen älterem und jüngerem Geschwister um die Fernbedienung gab. Oft musste die Mutter zwischen uns einschreiten um den Kampf um die Fernbedingung zu schlichten bzw. uns diese zu entziehen, wenn keine Einigung zu erreichen war. Als ich 7 Jahre alt war, (ich bin 1975 geboren), kann ich mich gut erinnern, dass ich mit dem Leitmedium Fernseher durch meine Tante in Berührung gekommen bin. Sie hatte über uns mit ihren 6 Kindern gewohnt und veranstaltete beinahe jeden Abend bei sich eine große Fernsehstunde. Zu diesen Zeiten gab es in den Ostblockländern den Sozialismus, welcher speziell in Polen 1989 durch den Sieg der Oppositionsbewegung „Solidarnosc“ abgelöst wurde. Es war durchaus üblich, dass nicht alle Familien im Besitz eines Fernsehgeräts waren und so schauten ca. 20 Personen (Kinder und Erwachsene) in einem Raum fern zusammen. Man hat nicht nur bei einem Film zusammen gelacht oder war bei bestimmten Szenen zu Tränen gerührt, sondern man konnte sich über die vielfältigen Eindrücke gegenseitig austauschen. Wenn ich das Phänomen aus heutiger Sicht betrachte, so wird mir erst bewusst, dass diese gemeinsamen Abendstunden wesentlich dazu beigetragen haben, das Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen den Nachbarn in unserem Haus zu stärken. Mit der Zeit war jeder Nachbarteil im Besitz seines eigenes Fern-sehers, so dass, sich der Medienkonsum in den eigenen vier Wänden abspielten konnte. [...]