Examensarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Pädagogik - Medienpädagogik, , Sprache: Deutsch, Abstract: Die PISA-Studie des Jahres 2000 gilt gemeinhin als Fixpunkt einer Reihe von bildungspolitischen und -theoretischen Initiativen sowie Debatten, in deren Verlauf praktisch umsetzbare Reaktionen auf das verhältnismäßig schlechte Abschneiden der deutschen Teilnehmer gefunden werden sollten. Hinzu kamen Erkenntnisse über den Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg und den sich daraus ergebenden geringeren Chancen für Menschen mit niedrigerem sozialen Status auf erfolgreiche Positionierung auf dem Arbeitsmarkt und adäquater Teilhabe an einer pluralistischen und demokratischen Gesellschaft. Zudem wurden Veränderungen in der Gesellschaft sichtbar, die deutlich werden ließen, dass die traditionelle Konzeption von Schule, oft ätzend als 'Beschulung' tituliert, an den Lebensrealitäten und damit an den die Lernenden unmittelbar betreffenden Erfordernissen vollkommen vorbeilehrt. Damit einher geht ein Wirksamkeitsverlust, der nicht nur die Politik und potentielle Arbeitgeber aus der freien Wirtschaft aufschreckt. Die Bildungsdiskussion der letzten zehn Jahre hat eben den autarken und von der sich verändernden Gesellschaft losgelösten Charakter der klassischen Schule als einen der Gründe für diesen Missstand ausgemacht, und als Maßnahme der ersten Wahl gilt die Ganztagsschule. Mit dem Konzept der Ganztagsschule werden Möglichkeiten verbunden, näher an die Lernenden und deren Lebensrealität heran zu rücken, und unter weitestgehender Schonung der Ressourcen der traditionellen Lehrkräfte neue Lernanreize zu schaffen. Zudem soll damit auf Entwicklungen reagiert werden, die einen erhöhten Bildungsbedarf konstatieren und diesen eben nicht durch das traditionelle Bildungssystem gedeckt sehen.