Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Film und Fernsehen, Note: 1,0, Universität Basel (Institut für Medienwissenschaft), Veranstaltung: Populärkultur und Medien - Schlüsselbegriffe und Fallbeispiele, Sprache: Deutsch, Abstract: Als der Film "Die Truman Show" des australischen Regisseurs Peter Weirs 1998 in die Kinos kam, sollte die Flut an Reality-TV Formaten im Fernsehen erst noch anrollen. Der Film - eine Satire auf das moderne Medienzeitalter - schildert das Leben eines Versicherungsangestellten, der ohne sein Wissen der Star einer Fernsehserie ist. Zwei Jahre später startete in Deutschland dann schliesslich die Sendung, die als erfolgreichster Ableger des sogenannten performativen Realitätsfernsehens gilt und eine Fülle weiterer Reality-Shows nach sich zog. Gemeint ist die Sendung Big Brother, die nach dem niederländischen Vorbild zum ersten Mal am 1. März 20001 im deutschen Fernsehen ausgestrahlt wurde und bis zum heutigen Zeitpunkt neun Staffeln umfasst. Das Format, das darauf ausgelegt ist, eine Gruppe Freiwilliger 24 Stunden am Tag in einem Wohncontainer zu filmen und Gegenstand einer Unterhaltungssendung werden zu lassen, löste zu Beginn eine "tiefgehende moralische Entrüstung" aus. Die Show war Anlass für eine heftige Debatte in den Medien, die den Produzenten vorwarfen, den gesellschaftlichen Voyeurismus und die Enttabuisierung des Privaten zu fördern. Auch wenn die Quoten seit der dritten Staffel zunehmend sanken und das medienethische Interesse an Big Brother mittlerweile in den Hintergrund gerückt ist, so tauchen doch immer wieder neue Ableger intimer Unterhaltungs- und Orientierungsshows im Fernsehprogramm auf. Grund genug, das Phänomen Reality TV in dieser Proseminararbeit kritisch zu betrachten. Dabei soll ein besonderes Augenmerk auf die Inszenierungsstrategien von Big Brother und Die Truman Show gelegt werden. Die zentrale Fragestellung lautet: Inwiefern stellt Peter Weirs Film eine zeitgemässe Satire auf die Medienwelt dar? Um sich dieser Problematik zu nähern, muss zunächst die Inszenierung Big Brothers untersucht werden. Es soll deutlich werden, wie sich authentische und fiktionale Darstellungselemente mischen, um auf dieser Weise einer einseitigen Medien-Rezeption entgegen zu wirken. Ich werde mich hierbei nicht nur auf entsprechende Fachliteratur stützen, sondern auch auf meine eigenen Seherfahrungen zurückgreifen.
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