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Masterarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Journalismus, Publizistik, Note: 1,3, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung), Sprache: Deutsch, Abstract: Wer an das Mediensystem in Russland denkt, der hat meist schnell ein ganz bestimmtes Bild vor Augen. Das Bild von staatlich gegängelten und kontrollierten Medien, von staatlicher Zensur oder der Selbstzensur eingeschüchterter Journalisten, oder gar das Bild von ermordeten Journalisten, wie 2006 der spektakuläre Fall der Anna Politkowskaja. Ganz anders sieht…mehr

Produktbeschreibung
Masterarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Journalismus, Publizistik, Note: 1,3, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung), Sprache: Deutsch, Abstract: Wer an das Mediensystem in Russland denkt, der hat meist schnell ein ganz bestimmtes Bild vor Augen. Das Bild von staatlich gegängelten und kontrollierten Medien, von staatlicher Zensur oder der Selbstzensur eingeschüchterter Journalisten, oder gar das Bild von ermordeten Journalisten, wie 2006 der spektakuläre Fall der Anna Politkowskaja. Ganz anders sieht es beim Gedanken an die Medien in Tschechien aus. Wenn überhaupt, so fallen einigen höchstens ein paar deutsche Verlage ein, die sich in den tschechischen Medienmarkt eingekauft haben, aber ansonsten scheint mit den Medien in Tschechien alles in Ordnung zu sein, kein großer Unterschied zu Deutschland. Zwischen den Mediensystemen in Russland und in Tschechien scheinen Welten zu liegen. Dies ist eine Beobachtung, die eigentlich erstaunen müsste. Denn noch vor etwas mehr als zwei Jahrzehnten waren die Mediensysteme Russlands (bzw. damals noch der Sowjetunion) und Tschechiens (bzw. der Tschechoslowakei) beinahe identisch. Die Medien waren vollständig in der Hand des Staates und der jeweiligen kommunistischen Parteien, freie Medien existierten lediglich im Untergrund. Das Mediensystem war Bestandteil des politischen Systems. Doch offensichtlich haben sich die Mediensysteme der ehemals kommunistischen Staaten Mittel- und Osteuropas nach den politischen Wendejahren 1989-1991 in völlig unterschiedliche Richtungen entwickelt. In einigen Staaten haben sich freie, demokratische und funktionierende Mediensysteme etabliert, in anderen Staaten blieben die Mediensysteme unterentwickelt, wurden zum Spielball autoritärer Machthaber und die Meinungs- und Pressefreiheit existiert höchstens auf dem Papier. Warum haben sich die Mediensysteme in diesen Ländern trotz vergleichbarer Voraussetzungen in zwei Jahrzehnten derart unterschiedlich entwickelt? Welche Erklärungsansätze gibt es dafür? Um diese Leitfrage beantworten zu können, soll eine vergleichende Analyse der Entwicklung der Mediensysteme in drei ausgesuchten Ländern Mittel- und Osteuropas durchgeführt werden. Neben Tschechien und Russland dient Bulgarien als drittes Beispielland. Der Untersuchungszeitraum reicht dabei bis zum Jahr 2009. Am Ende dieses Vergleiches sollen Aussagen getroffen werden über den Zusammenhang zwischen der Ausgestaltung der im Theorieteil entwickelten Kriterien und der Entwicklung der Mediensysteme in Transformationsstaaten.