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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Institut für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Hauptseminar: Walter Benjamin, Sprache: Deutsch, Abstract: "Nicht der Schrift-, sondern der Photographieunkundige wird, so hat man gesagt, der Analphabet der Zukunft sein." (385) Mit diesen Worten zitiert Walter Benjamin eine Aussage Charles Baudelaires in seiner "Kleinen Geschichte der Photographie". Was bedeutet es, "photographieunkundig" zu sein? Nicht die fehlenden technischen…mehr

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Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Institut für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Hauptseminar: Walter Benjamin, Sprache: Deutsch, Abstract: "Nicht der Schrift-, sondern der Photographieunkundige wird, so hat man gesagt, der Analphabet der Zukunft sein." (385) Mit diesen Worten zitiert Walter Benjamin eine Aussage Charles Baudelaires in seiner "Kleinen Geschichte der Photographie". Was bedeutet es, "photographieunkundig" zu sein? Nicht die fehlenden technischen oder praktischen Fähigkeiten meint Benjamin damit, sondern die Unfähigkeit, eine Fotografie lesen und deuten zu können. Für ihn besitzt das stets im Fortschritt begriffene Medium eine eigene Sprache, die es zu entschlüsseln gilt. Das Vokabular, dessen er sich dabei bedient, ist durchzogen von Begriffen aus den Bereichen der Magie und der Mystik. Benjamin erkennt der Fotografie Eigenschaften an, die über die reine Abbildung der sichtbaren Realität hinausgehen. Seine Faszination erweckt besonders das Einfangen des Moments, des Augenblicks, wie er in der normalen Wahrnehmung nicht festgehalten werden kann, da das menschliche Gehirn nur in fortlaufenden Prozessen begreift. Auf der Suche nach den verborgenen Gehalten des Mediums gelangt Benjamin zu verschiedenen Ansätzen, die er später in weiteren Aufsätzen, vor allem in "Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit" weiterentwickelt, und welche kennzeichnend für den Benjaminischen Blick auf die moderne Medienwelt werden sollen. Walter Benjamin betritt zusammen mit wenigen anderen Neuzeit-Philosophen ein völlig neues Gebiet der Medienkritik. Die pragmatischen Kriterien der Fotografie beiseite lassend widmet er sich in subjektiver Betrachtungsweise ihren verborgenen Qualitäten. Die Begriffswahl "Kleine Geschichte der Photographie" ist irreführend insofern, als der Text keine fotografie-historische Abhandlung darstellt. Vielmehr erhebt sich aus der Basis einiger historischer Fakten ein Gerüst von verschiedenen Aspekten, die sich mit Ästhetik und anderen abstrakten Eigenschaften des Mediums befassen. Benjamin verlässt sich ganz auf sein eigenes Gespür und gibt seinen Emotionen Ausdruck, um das Geheimnisvolle, das Verborgene aufzudecken. Damit eröffnet er eine neue Sichtweise auf die Fotografie, die erst einige Zeit nach seinem Tod Beachtung finden sollte. Der Titel dieser Arbeit "Mehr als nur ein Augenblick" trägt zweierlei Bedeutung: Einerseits gibt die Fotografie für Benjamin auf zeitlicher Ebene mehr wieder als nur einen Augenblick. Sie besitzt die Macht, die Vergangenheit und gleichzeitig die Zukunft wiederzuspiegeln. [...]

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