Inhaltsangabe:Einleitung: In den letzten Jahren sind der demographische Wandel und seine negativen Folgen für die Zukunft der Gesellschaft und ihrer sozialen Sicherungssysteme in Deutschland zunehmend thematisiert worden. Seit Jahren sinkt die Geburtenrate in Deutschland auf den mittlerweile weltweit nahezu einmaligen Stand von 1,33 Kindern je Frau, bei gleichzeitig steigender Lebenserwartung der Bevölkerung. Auf dieses Phänomen sowie auf die dadurch drohenden gesellschaftlichen und sozialen Konsequenzen haben Bevölkerungswissenschaftler schon seit Langem hingewiesen. Inzwischen ist unübersehbar geworden, dass Deutschlands Bevölkerungszusammensetzung, wie auch die anderer Industrienationen, in eine bedrohliche Schieflage geraten ist und die sozialen Sicherungssysteme dadurch in absehbarer Zeit in eine große Finanzierungskrise geraten. Dadurch wird in Zukunft die Unterstützung und Betreuung kranker, alter und pflegebedürftiger Menschen schwerer zu realisieren sein, da einem sinkenden Anteil junger Menschen eine steigende Zahl älterer und hochaltriger- und damit oft pflegebedürftiger Menschen gegenüberstehen wird. Auch andere wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen, die sich unter dem Oberbegriff des ¿sozialen Wandels¿ zusammenfassen lassen, bestimmen die Überschriften aktueller Studien und Literatur. Diese Veränderungen haben eine globale Dimension und gehen in Deutschland einher mit sinkenden Sozialleistungen und Erwerbs- und Familieneinkünften, zunehmender Arbeitslosigkeit, Kinderarmut und einer allgemein wachsenden Verunsicherung weiter Teile der Bevölkerung. Flexibilisierung, Individualisierung und Separation in der Gesellschaft führen viele Menschen in die Isolation, während die Ökonomisierung fast aller Lebensbereiche fortschreitet und permanente Hektik den Alltag der Menschen bestimmt. Familiäre Beziehungen, die dem Einzelnen früher Zuwendung und Halt geboten haben, dünnen aus oder zerbrechen, während eine zunehmend empfundene Überforderung verstärkt psychische Erkrankungen hervorruft. Mittlerweile wird diese Thematik öffentlich kommuniziert und es setzt ein Fragen nach dem richtigen Weg, diesen Phänomenen wirkungsvoll zu begegnen, ein. Als ein möglicher Lösungsansatz ist unter anderem der Aufbau von unterstützenden sozialen Netzwerken im Umfeld von Mehrgenerationenwohnprojekten in den Fokus von Politik und Verwaltung geraten. Diese sollen den Einzelnen entlasten und generationenübergreifend Zuwendung und Schutz bieten sowie die [...]
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