Die Untersuchung der Verkehrswege ist ein wesentlicher Bestandteil jeder historisch-geographischen Forschung. Dies gilt auch für die Tabula Imperii Byzantini. Für die Rekonstruktion der Verkehrswege in der Provinz Karia stehen neben der Tabula Peutingeriana und historischen Quellen (Hierokles, Bistumslisten) vor allem die Meilensteine aus dem ersten bis zum sechsten Jahrhundert n. Chr. zur Verfügung. Sie werden hier, wie auch andere archäologische Zeugnisse (Brücken und alte Straßenreste), analysiert und ausgewertet. Weiters werden im Kontext der physischen Geographie und der historischen Situation in Spätantike und Mittelalter auch regionale Verbindungen untersucht, an denen keine Meilensteine erhalten sind. Auf dieser Grundlage werden acht Straßenrouten rekonstruiert und beschrieben, unter denen besonders die Küstenstraße und eine Route im Landesinneren hervorzuheben ist, die von Asia im Norden nach Lykia im Süden führte. Weitere Straßen verbanden die Metropolis Aphrodisias (Staurupolis) mit den Siedlungszentren der Provinz Karia (vor allem Milet, Mylasa und Halikarnassos). In einer Kartenskizze wird dieses Straßennetz graphisch dargestellt; zahlreiche Abbildungen ergänzen die Beschreibungen.